Heiligenhaus. . Transparenter und komfortabler: Stadt will System für Eltern und Einrichtungen zukünftig einfacher machen.
Lieber Elterninitiative oder städtische Einrichtung? Die Kita um die Ecke oder die mit der tollen Projektarbeit? Wenn die Knirpse ins Kindergartenalter kommen, stellt das viele Eltern vor wichtige Entscheidungen – und bisher auch vor ein umständliches Anmeldeverfahren. Das ist in Heiligenhaus aber bald Geschichte. Wer sein Kind in einer der örtlichen Kindertagesstätten anmeldet, soll es zukünftig deutlich einfacher und transparenter erleben als in der Vergangenheit. Dazu setzt die Verwaltung auf ein computergesteuertes Anmeldeverfahren: KitaVM.
Tatsächlichen Bedarf ermitteln
Mit dem einheitlichen Anmeldeverfahren für alle Kindergärten will die Stadt den Eltern und den Einrichtungen in Zukunft mehr Komfort bei Anmeldung und anschließender Platzvergabe bieten. Bislang melden Eltern ihren Nachwuchs meist in mehreren Kitas an, in der Hoffnung überhaupt irgendwo einen Platz zu ergattern. Durch die Doppel-, Dreifach- und Vierfachanmeldungen gibt es keinen genauen Überblick über den tatsächlichen Bedarf, zudem Mehraufwand beim Verschicken der Bescheide. „Bei manchen sammelten sich die Briefe, andere bekamen gar keine Zusage“, erklärt Thomas Langmesser, Leiter der Jugendamtes. Mit KitaVM, dem neuen Verfahren, soll alles anders werden.
Für die Verwaltung bedeutet das jedoch im ersten Schritt viel zusätzliche Arbeit. Denn alle bisher bei den Kindergärten eingegangenen Anmeldungen müssen in das neue System eingepflegt werden. „Das ist ein erheblicher Aufwand. Wir freuen uns aber über den Mehrwert“, sagt Thomas Langmesser. Auch die Mitarbeiter der elf örtlichen Einrichtungen sollen im November geschult und mit dem computergestützten Anmeldeverfahren vertraut gemacht werden.
Und noch eine Nachricht aus dem Rathaus sollte Eltern mit zukünftigen Kita-Kindern freuen: „Die Stadt möchte eine Garantie geben, dass jedes dreijährige Kind einen Platz bekommt“. Eine Garantie, in einer bestimmten Einrichtung zum Zuge zu kommen, vergibt die Stadt allerdings nicht. In Heiligenhaus gäbe es keine Einrichtung, die wegen der Entfernung nicht zumutbar wäre. „Wir haben aber auch kein Interesse daran, einen Kindergarten-Tourismus zu erzeugen“, erklärt Langmesser. Zum Hintergrund: Derzeit geben viele Eltern wegen des Ausbaus an U3-Plätzen ihren Nachwuchs im Alter von zwei Jahren in die Kita, weil sie Sorge haben, später leer auszugehen. Eine Sorge, die in Heiligenhaus laut Jugendamt nicht berechtigt ist. So soll im Awo-Familienzentrum Heide eine neue Gruppe für Dreijährige eingerichtet werden. Und auch im Kindergarten Isenbügel gibt es mehr Plätze für Ü3-Kinder.