Heiligenhaus. . Die Qualität des Heiligenhauser Trinkwassers ist dank eigener Brunnen gut. WAZ-Test ergibt aber einen höheren Kalkgrad als von den Stadtwerken angegeben. Kalk sorgt für weißliches Wasser.

Warnungen, neue Tests und Erkenntnisse: Fast täglich gibt es neue Meldungen über gesundheitsgefährdende Stoffe in unserem Essen. Zuletzt wurde auch vor Mineralwasser gewarnt: Mit Keimen sei es teilweise belastet, viele Wasser schnitten schlecht ab. Trinkwasser hingegen hat gute Werte – aber wie sieht es in Heiligenhaus aus, bei einem Wasser, dass bekanntermaßen sehr kalkhaltig und alles andere als weich ist?

Qualitätskontrolle

Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Heiligenhauser Stadtwerke, und der Technische Betriebsleiter der Stadtwerke, Andreas Päseler, trinken ohne Zögern das Wasser, das aus den eigenen Brunnen gewonnen wird. „Wir haben in Heiligenhaus einen geologischen Glücksfall, da wir unsere eigenen Brunnen haben, aus denen wir hochwertiges Wasser gewinnen können“, erklärt Scheidtmann. „Wir haben 30 Messstellen in unserem System, dass ständig die Qualität kontrolliert. Wir haben in Deutschland im Bereich des Trinkwassers sehr strenge Richtlinien, nur bei uns gibt es diesen hohen Standard“, fügt Andreas Päseler hinzu.

Unappetitliche Optik

Doch trotz der auch von unabhängigen Instituten bestätigten sehr guten Qualität des Wassers – für manche Heiligenhauser gibt es ein anderes Problem. „Wir haben hier sehr kalkhaltiges Wasser, es ist schon eher weißlich, wenn wir es in Gläser abfüllen. Da fällt es schon schwer, es genüsslich zu trinken“, findet die Isenbügelerin Anke Kauls. „Ich weiß ja, dass es gut sein soll, aber das ist eine Kopfsache. wenn das Wasser nicht klar ist, dann sieht es eben nicht appetitlich aus.“ Doch da widersprechen Scheidtmann und Päseler entschieden. „Wir haben sogar sehr klares Wasser, also ganz reines. Das Milchige, das manche wahrnehmen, ist nur der Kalk, der durch die Aufwirbelungen im Wasserhahn sichtbar wird“, erklären sie. Das sei nur in manchen Haushalten so und könne nicht auf ganz Heiligenhaus übertragen werden, sagen beide.

WAZ macht den Kalktest

Mit einfachen Kalktests überprüfte die WAZ im Stadtgebiet das Wasser. Bei 21 liege der Härtegrad, sagen die Stadtwerke-Mitarbeiter. Doch unsere Ergebnisse liegen meist darüber. Nur im Bereich der Stadtmitte zeigt der Streifen an: zwischen 15 und 18,75. In Hetterscheidt, der Heide, der Oberilp und Isenbügel zeigen fünf rote Punkte auf dem Teststreifen zwischen 25 und 31,25 an. Nicole Lange von Radio Lange empfiehlt von daher: „Ein Wasserfilter ist schon sehr sinnvoll in Heiligenhaus. Auf der einen Seite, damit die Maschinen nicht so schnell verkalken, aber mir schmeckt das kalkige Wasser auch nicht. Ich würde es nicht ungefiltert trinken.“ Gemeinsam mit dem Kettwiger Kaffeeröster Jörn Porankiwitz hat das Geschäft eine Heiligenhauser Mischung kreiert, die extra auf das kalkige Wasser abgestimmt ist.

Eine Frage des Geschmacks

Bei einem Vergleich von ungefiltertem und gefiltertem Trinkwasser, das mit Kohlensäure versetzt und kaltgestellt wird, zeigt sich: Geschmacklich gibt es tatsächlich einen Unterschied. Es ist eine Frage des Hahns, ob das Wasser milchig erscheint, aber die Stadtwerke versichern: Die Qualität ist sehr gut, gesundheitlich gibt es keine Bedenken wegen des Kalkgehalts – es gebe keinen Grund, das Trinkwasser nicht zu konsumieren. „Man könnte sagen: Dadurch, dass es aus den Brunnen direkt in den Haushalt fließt, bringt es eben auch ein Stück mehr Natur mit sich. Das muss man positiv sehen“, appelliert Scheidtmann an die skeptischen Wassertrinker.