Heiligenhaus. . Anwohner müssen derzeit über die Butterwelle ausweichen. Doch von einer weichen Straße könne man hier nicht sprechen, finden die Anwohner. Stadt spricht von „guter Lösung“.
„Wenn es regnet, ist es hier wirklich mehr als gefährlich, wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist.“ Magnus Hart-Riemrich steht fassungslos an der Kreuzung Gohrstraße/Gerhart-Hauptmann-Straße. Momentan müssen die Anwohner, die unterhalb der Brücke an der Gohrstraße wohnen, wieder über die Butterwelle ausweichen. Wie bereits vor einigen Jahren, wieder über mehrere Monate und wieder, so finden sie, über eine sehr schlecht zu befahrene Straße.
Die Definition einer guten Straße ist offensichtlich relativ. Denn während die Anwohner der Gohrstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße in der WAZ ankreiden, dass die Straße in einem schlechten Zustand sei, spricht die Stadt Heiligenhaus von einer „von der Baufirma wirklich gut gemachten Lösung“, sagt Raimund Quaß vom Fachbereich Straßenbau.
Die gut gemachte Lösung sieht aus Sicht der Anwohner so aus: „Man hat sich vor der Umleitung nicht groß gekümmert. Sie wurde einfach aufgemacht, und wir hatten die Probleme. Vor allem, als es anfangs so stark geregnet hatte“, berichtet Silvia Riemrich. „Nach dem Regen hat das Bauunternehmen dann ein wenig die Löcher gestopft, aber mit was? Es sieht aus wie Bauschutt: Große Steine, Porzellan, kaputte Glasflaschen, Nägel“, regt sich auch Rosemarie Koch über die aus ihrer Sicht unzureichende Lösung auf. „Wer zahlt denn die Schäden, die dadurch am Auto entstehen?“
Motorradfahrer stürzte fast
Nach dem großen Pfingststurm war es aus Sicht der Anwohner auch gefährlich, die Straße zu passieren. „Ein Motorradfahrer ist fast gestürzt, ein Auto hatte sich im Schlamm festgefahren“, berichtet Armin Merta. „Besucher lasse ich gar nicht mehr zu mir nach Hause kommen, mit tiefer gelegten Autos über den steil abstehenden Gulli ist es nicht zu empfehlen“, findet auch Sandy Riemrich. Die Anwohner fragen sich, „warum vorher nicht die Straße in einen vernünftigen Zustand gebracht wurde. Die Stadt ist doch für eine Durchfahrtspflicht zuständig und hat als Eigentümer für die Herstellung der Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum zu sorgen“, sagt Rosemarie Koch. „Zu Fuß ist es viel zu gefährlich“, findet auch Ralf Hühne.
Das sieht auch die Stadt so. „Die Anwohner sollten die Straße auch nicht als Fußweg nutzen, sondern über den Panoramaweg ausweichen“, erklärt Quaß. Denn die durch die Autos aufgewirbelten Steine könnten harte Geschosse werden. Am Ende stehen zwei Definitionen einer guten Straße gegenüber – noch bis Oktober müssen die Anwohner nun gucken, wie sie mit der Umleitung klar kommen.