Heiligenhaus.. WAZ-Leser beklagen gesperrten Panoramarad- und fußweg drei Wochen nach dem Unwetter Ela. Topographie stellt Einsatzkräfte vor Probleme. Deshalb ist die Sprengung einiger Bäume notwendig.
„Drei Wochen nach dem Sturm und noch kein Stück weiter auf dem Panoramaradweg? Eher kompostieren die Bäume von selbst, als dass sie weggeräumt werden“, schreibt Nadine Böger an die WAZ-Redaktion. Erbost fragt die Heiligenhauserin: „Wieso schaffen es Städte, die viel schlimmer betroffen waren, ihre Radwege, zumindest die wichtigsten für Pendler und Sportler, freizuräumen?“
Auch WAZ-Leserin Sigrid Schöpper, die an der Kettwiger Straße wohnt und eigentlich täglich den Panoramarad- und fußweg nutzt, ist ein wenig ungeduldig: „Wann geht es weiter? Überall wird aufgeräumt, nur auf dem für uns Bürger so wichtigen Panoramaradweg nicht“, ist ihr Eindruck.
„So stimmt das nicht“, muss Peter Parnow, Wirtschaftsförderer der Stadtverwaltung, widersprechen. „Wir arbeiten uns von Velbert aus stadteinwärts“, erklärt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Velberter Kollegen seien mit ihren Aufräumarbeiten auf dem gemeinsamen Radweg nach dem Unwetter Ela zwar fertig, „in der Nachbarstadt ist der Baumbestand entlang der Strecke aber auch längst nicht so groß. Wir haben ja sozusagen einen grünen Tunnel.“
Kronen gebrochen
In Heiligenhaus biete sich deshalb ein teilweise katastrophales Bild: Nicht nur abgerissene Äste liegen seit dem Sturm quer über der Trasse, bei etlichen Bäumen sind die Kronen auseinander gebrochen oder die Bäume gänzlich entwurzelt. Parnow: „Ab dem Isenbügeler Kopf Richtung Kettwig ist es besonders schlimm.“ Dort dominieren steile Hanglagen das Vogelsangbachtal. Viele ältere Baumriesen hat Ela hier erwischt – wie abgeknickte Streichhölzer liegen sie auf der Trasse und bilden ein derzeit unüberwindliches Hindernis.
Aufgrund der topographischen Gegebenheiten sind die Bäume nämlich nur schwer oder gar nicht erreichbar für die Einsatzkräfte der Technische Betriebe und des Technischen Hilfswerks. „Es ist einfach zu gefährlich, dort mit der Motorsäge zu arbeiten“, sagt Parnow. Weshalb einige Bäume wohl gesprengt werden müssten. Wann und wie das geschehen kann, werde momentan in der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit Förster und THW abgestimmt.
Angebote von Bürgern, die zum Beispiel über Facebook ihre Motorsägenhilfe am Radweg anbieten, muss Peter Parnow daher konsequent ablehnen: „Das ist versicherungsrechtlich nicht machbar. Es ist einfach saugefährlich dort.“
Insofern bittet die Stadt um Verständnis für die Sperrung. Aber: Zumindest ein Teilbereich von der Velberter Stadtgrenze bis zur Kettwiger Straße soll heute freigegeben werden, teilt Parnow mit.