Oldtimer-Liebhaber kamen am Samstag in der Innenstadt von Heiligenhaus auf ihre Kosten. Besitzer von motorisierten Raritäten auf vier Rädern trafen sich und zeigten ihre Lieblinge auf der Hauptstraße. Wer wollte, konnte eine Runde mit einem der betagten Schätzchen drehen – natürlich nur als Beifahrer.
In der Heiligenhauser Innenstadt gab es am vergangenen Samstag ein ganz besonderes Flair, denn zahlreiche Oldtimer-Liebhaber brachten dort ihre Schätze mit – und die Augen der Besucher zum Strahlen. Bei dem Oldtimertreffen waren alte Modelle verschiedenster Marken ausgestellt. Ob Mercedes, Alfa Romeo oder Ford: Wer die Innenstadt auf der Hauptstraße bis zum Kirchplatz durchquerte, der konnte dort Modelle in allen Farben aus den unterschiedlichsten Altersklassen entdecken. Vom großen VW-Bus bis zum kleinen Fiat 500 – der in wirklich jede Parklücke passt – war fast alles dabei.
Beifahrer waren erwünscht
Ein besonderes Angebot für die Besucher war aber, dass sie die Autos nicht nur bestaunen, sondern auch selbst eine kleine Runde mitfahren durften. Jedes Auto, das einen Sticker mit der Aufschrift „Beifahrer erwünscht!“ an der Scheibe kleben hatte, bot sich für eine Rundfahrt gegen eine Spende an, womit Geld für die Verschönerung der Stadt gesammelt wurde.
Auch bei der Aktion dabei waren Sonja und Ingo Wegener, die ihre „Giulia“ ausstellten, einen Alfa Romeo aus dem Baujahr 1967. Das Sparmodell „Giulia 1300 ti“ hegt und pflegt das Ehepaar aus Duisburg nun schon seit 16 Jahren. Bei einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt erklärt Ingo Wegener, dass er schon als junger Mann diese Art von Auto gefahren sei.
„Damals hatte ich mir so einen Wagen noch günstig gekauft, als Gebrauchtwagen. Als ich älter wurde, hatte ich dann den Drang dazu, mir wieder so einen Wagen zu kaufen.“ Seine Leidenschaft zu dem Alfa Romeo hat den Hobby-Bastler bis heute nicht losgelassen. Besonders interessant findet er die Technik des Oldtimers. „Der Motor ist abgeleitet von einem Rennwagen aus den 30er/40er Jahren. Als ich damals 18 war, da waren 100 PS schon etwas ganz Außergewöhnliches. Aber Autorennen brauche ich heute nicht mehr“, erzählt er und lacht. Seine Lebensgefährtin Sonja Wegener weiß vor allem das Flair zu schätzen: „Man setzt sich einfach rein und es macht Spaß. Das Fahren bringt einfach eine gewisse Leichtigkeit und Ablenkung vom Alltag mit sich, sozusagen La Dolce Vita – das süße Leben.“ Genau das ist es, warum viele sich einen Oldtimer zulegen: das gewisse Lebensgefühl.
Besonders bei amerikanischen Modellen – oder wie bei „Giulia“ den italienischen Marken – bieten die Fahrzeuge ihren Nutzern immer wieder ein ganz spezielles Fahrerlebnis. „Da lohnen sich auch die öfter mal anstehenden Reparaturen“, findet das Ehepaar. „Es gab zuletzt noch ein paar Probleme mit dem Vergaser, aber sonst läuft alles prima“, sagt Ingo Wegener. Verkaufen wollen die Wegeners ihre „Giulia“ nicht, denn sie haben noch einiges vor mit ihrem Oldtimer-Schatz. „Ziel ist es, dass die Giulia auch mal die Heimat wiedersieht. Wir wollen für einen Urlaub mit ihr mal bis nach Italien fahren, natürlich nur bei gutem Wetter.“