Heiligenhaus. . Bürgermeister Dr. Jan Heinisch erkennt im Regionalplanentwurf der Bezirksregierung Düsseldorf Wohlwollen, was die Heiligenhauser Bedürfnisse bei zusätzlichen Gewerbeflächen angeht. Bei den Wohnflächen dagegen ist wohl nicht viel zu machen.
Der Bürgermeister hat „bei den Flächen, die wir uns wünschen, Wohlwollen ausgemacht“, der Technischer Beigeordnete ist überzeugt: „Unsere Ziele finden Widerhall.“ Die Einschätzungen von Dr. Jan Heinisch und Harald Flügge gehen in die gleiche Richtung, was die in Heiligenhaus dringend benötigten zusätzlichen Flächenausweisungen im neuen Regionalplan betrifft. Bei diesem langwierigen Prozess ist Ausdauer gefragt – eine Eigenschaft, die in der Stadt angesichts ihrer prekären Finanzlage nicht unbedingt ausgiebig vorhanden ist. Ein Entwurf des Regionalplans, den der Regionalrat der Bezirksregierung erstellt hat, lässt aber zumindest die Hoffnung auf neue Gewerbeflächen weiter wachsen.
Dr. Jan Heinisch betont, dass es noch nichts Schriftliches aus Düsseldorf gebe, man lediglich einen „groben Diskussionsstand habe“, da das Prozedere sich noch nicht im öffentlichen Verfahren befindet. „Ich hoffe, dass es in der zweiten Jahreshälfte einen konkreten Entwurf und dann die echte Beteiligung der Kommunen gibt“, blickt der Bürgermeister bislang nur auf Vorgespräche zurück, möglich sei, „dass wir schon in einem Jahr einen großen Schritt gemacht haben werden.“
Noch nicht im offiziellen Verfahren
Wird der Entwurf des Regionalrats am Ende auch so umgesetzt – dem voran geht natürlich noch eine ausgiebige Bewertung und Diskussionen mit den betroffenen Städten –, bekommt Heiligenhaus die sehnlich herbeigewünschten Gewerbeflächen. „Nach meinem Eindruck kommen wir dabei besser weg als beim Thema Wohnen“, sagt Heinisch und erntet die Zustimmung des Technischen Beigeordneten. Das Problem bleibt aber weiterhin: Der Stadt gehören die Flächen am Grünen Jäger noch nicht, auf denen irgendwann neue Firmen siedeln und Gewerbesteuer in die leeren Kassen bringen sollen. „Konstruktive Kaufgespräche“ führe man, berichtet Harald Flügge, wobei sich diese nördlich der A-44-Trasse (darunter sollen dann bis zu 25 weitere Hektar hinzukommen) deutlich schwieriger gestalten würden. Beim letzten Regionalplan, 1998 verabschiedet, wurden 290 000 neue Wohnungen und 240 000 Arbeitsplätze auf tausenden von Hektar geschaffen.
Was neuen Wohnraum betrifft, schneidet im Entwurf wohl der gesamte Kreis Mettmann nicht gut ab. Heiligenhaus habe da nicht viele Flächen für angemeldet, denn landschaftlich schön eingebundene Areale wie in Grün-Selbeck „sind für Heiligenhaus endlich“, betont Harald Flügge.
Wobei wohl niemand widerspricht, wenn man sagt: Der Bedarf an neuen Gewerbeflächen hat ja auch Vorrang.