„Wir hatten hier eine glückliche Kindheit, es war viel los und wir konnten überall in der Natur herum toben.“ Ralf Jeratsch denkt gerne zurück an die 60er Jahre. Der 53-Jährige ist hier in der Wassermangel aufgewachsen und hat den Wandel des Ortes dann weiter verfolgt. „Ich bin immer noch gerne hier“, sagt Jeratsch. Damals, so erinnert er sich, „da brauchten wir gar nicht in die Stadt fahren. Die war ganz weit weg in unseren Köpfen, denn wir hatten hier alles. was wir brauchten. Bäcker, Metzger oder auch meine Eltern die Drogerie. Hier in dem Rondell an der Friedenskirche, da war richtig Leben, hier kamen alle hin, hier traf man sich.“ Der Dorfkrug als damaliger Szenetreff, die Weide auf der Röntgenstraße, um die herum es damals jährlich im Herbst eine Kirmes gab und das Treiben rund um das Bundeswehrgelände machten aus dem Ortsteil abseits der Stadt ein eigenes Zentrum. Doch nach und nach wurde es in dem ruhigen Stadtteil immer leiser. Nach und nach schlossen die Geschäfte und auch die beliebte Kneipe ‘Zum gemütlichen Eck’. Heute ist es malerisch eingerahmt von Wäldern eine beliebt beruhigte Wohngegend, wie auch WAZ-Leserin Doris Temme mitteilt: „Die Wassermangel ist die schönste und günstigste Wohngegend“, schreibt Temme. Fußläufig sei man in der Stadt und im Paradies, es gebe gute Busverbindungen, keinen Flug- oder Autobahnlärm. Man wohnt eben gerne hier.

2Ralf Jeratsch weiß einiges über die Wassermangel zu berichten, denn er ist hier aufgewachsen – und immer wieder gerne hier.