Heiligenhaus. . Seit 18 Jahren leitet sie den Stadtmarketing-Arbeitskreis „Kultur und Gesellschaft“. Die 80-jährige Publizistin hat noch viele Pläne, die sie gemeinsam mit den Ehrenamtlern umsetzen möchte.

Die Sektflaschen kündigten es den Teilnehmern am Donnerstagabend an: Im Stadtmarketing-Arbeitskreis „Kultur und Gesellschaft“ gab es etwas zu feiern. Zum Beispiel, dass es sich um die erste Sitzung im neuen Jahr handelte. Doch als auch noch Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und der Technische Beigeordnete Harald Flügge den kleinen Sitzungssaal des Rathauses enterten, schauten schon etliche etwas irritiert. Nur einige wenige Eingeweihte wussten, worum es wirklich ging.

Nämlich um Ruth Ortlinghaus, seit 18 Jahren Sprecherin des Arbeitskreises. Für ihre ehrenamtlichen Verdienste in dieser Funktion, aber auch für ihr Engagement als Publizistin ehrt sie die Stadt Heiligenhaus mit der Schlotschmed-Medaille. Für die Übergabe der Plakette nebst passender Urkunde wählte der Bürgermeister just jene Runde, in der die Heiligenhauserin seit Gründung des Arbeitskreises quasi „zu Hause“ ist.

Geschichte der Juden

Des öfteren habe die nunmehr 80-Jährige zwar schon geäußert, die Sprecher-Aufgabe in andere Hände zu legen, „doch bis es soweit ist, möchte die Stadt sozusagen als Zwischenmotivation Ihnen eine Ehrung zuteil werden lassen“, hob Heinisch augenzwinkernd an und erläuterte: „Das Stadtmarketing hat viele Gesichter. Es braucht aber einen, der aus vielen Fäden ein Band knüpft. Und das sind Sie.“

Auch hob Heinisch ihre Tätigkeit als Publizistin hervor, hier insbesondere ihre Verdienste um die Aufarbeitung der Geschichte der Juden in Heiligenhaus („ein schwieriges Kapitel der Vergangenheit“).

„Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte Ruth Ortlinghaus und fügte lächelnd auf ihren runden Geburtstag Anfang Dezember 2013 angesprochen hinzu: „Es hat mir immer wieder großen Spaß gemacht. Und wir haben im Stadtmarketing ja noch so viel vor. Ich müsste nur 30 Jahre jünger sein. . .“

Dass es ohne die Mitarbeit jedes einzelnen Stadtmarketing-Mitgliedes und vieler anderer ehrenamtlicher Helfer bei den diversen Aktionen aber nicht gehe, betonte die Preisträgerin ebenso und sagte mit Nachdruck in Richtung Verwaltungsvorstand: „Was wir uns in den vergangenen Jahren vorgenommen haben, haben wir auch immer geschafft!“

So gibt es 2014 einige Projekte, die der Arbeitskreis, der sich auch immer auf sozialem Gebiet engagiert, umsetzen möchte. In Planung sei etwa ein mehrsprachiges Faltblatt für Heiligenhaus-Besucher „und der Raum für Künstler“, informierte Ruth Ortlinghaus. Heiligenhaus soll wieder Film-Schau-Platz werden, „Wir hoffen auf die pünktliche Fertigstellung des Hefelmann-Parks.“ Ferner soll der Steinbeck-Park eine weitere Aufwertung erfahren. Angedacht ist, die Fläche für Theateraufführungen fit zu machen.

Kummer bereitet dem Arbeitskreis aber die Aktion „Sport um Mitternacht“, die nach über fünf Jahren pausieren muss, weil das Spielhaus sich aus finanziellen Gründen nicht mehr beteiligen kann. Netzwerkerin Ortlinghaus versprach, hierüber bald mit dem Kämmerer zu reden. Denn das Projekt zieht jeden Monat 40 bis 50 Jugendliche an.