Heiligenhaus. . Eine genehmigte Fläche, um Graffiti zu sprühen, oder ein Fast-Food-Restaurant fürs Einkaufszentrum: Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und Vertreter der Jungen Union haben sich im Gespräch mit Realschülern im Alter von 15 bis 17 Jahren Ideen für Verbesserungen und Veränderungen angehört.
Die Bürger von Heiligenhaus sehen, wie sich die Stadt Stück für Stück verändert. Vorschläge für Verbesserungen und Veränderungen „kommen aber leider oft nur von Mitbürgern, die jenseits der 60 Jahre alt sind“, sagt Dr. Jan Heinisch. Aus diesem Grund trafen sich der Bürgermeister der Stadt und Mitglieder der Jungen Union zusammen mit rund zehn Heiligenhauser Realschülern im Alter von 15 bis 17 Jahren. „Es ist natürlich auch wichtig, Ideen von jungen Leuten zu bekommen“, leitete Heinisch das Treffen im Hofcafé an der Abtskücher Straße ein. Im Zuge des Zusammentreffens durften die Jugendlichen all’ ihre Anliegen und Anmerkungen zur Verbesserung der Stadt äußern.
Zahlreiche Vorschläge notiert
Egal, ob es um die teilweise schlechten Zustände von Bolzplätzen oder um einen nicht ausreichend beleuchteten Fahrradweg am Bahndamm geht: Bürgermeister Heinisch und die jungen Mitglieder der Jungen Union (JU) hatten ein offenes Ohr für die Vorschläge und notierten sie auch gleich.
Was besonders auf großes Interesse bei der JU und dem Bürgermeister stieß, war der Vorschlag zu einer legalen Graffitiwand. Immer wieder kann man Graffiti an Wänden oder Bushaltestellen in Heiligenhaus beobachten. Die einen gleichen einfach nur Schmierereien, anderen jedoch erkennt man ihre Mühe und Kunst an. Verboten sind sie allerdings alle. Vom Potenzial der Idee begeistert, holte Bürgermeister Heinisch auch gleich seine Mappe mit einer Stadtkarte hervor. Sogleich fing die Runde an, über mögliche Standorte einer solchen Graffitiwand nachzudenken.
Die Idee von einer legalen Wand, an der Jugendliche oder weitere Fans der Kunst sich ausleben können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, ist allerdings nicht neu. In Städten wie Essen oder Düsseldorf ist der Trend schon lange angekommen. Auch in Heiligenhaus will man nun nachziehen. Man erhoffe sich dadurch mehr Interesse von Seiten der Jugendlichen in der Umgebung. „Eine legale Graffitiwand würde auch sonst vielleicht das Graffitiproblem an unerwünschten Wänden lösen“, erhofft sich JU-Mitglied Stefan Propach.
Weiterhin sprach man sich über zukünftige Projekte wie das Einkaufszentrum aus, wobei Dr. Jan Heinisch den Schülern auf leichtem Wege erklärte, warum ein solches Projekt so wichtig für die Stadt werden könnte. Durch einen Erfolg des Einkaufszentrums könnten eventuell auch weitere Investoren angelockt werden, so Heinisch. Die Zehntklässler zeigten während der Diskussionsrunde großes Interesse, äußerten allerdings auch mit einem Schmunzeln ihre Enttäuschung auf die Aussage von Heinisch: „Nein, ein McDonald’s wird es im Einkaufszentrum nicht geben.“
Zum Spaziergang verabredet
„Ich finde, die Gesprächsrunde ist gut verlaufen“, lobt Dennis Jahnke aus der zehnten Klasse der Realschule das Zusammentreffen, „und ich finde auch gut, dass man in Heiligenhaus auf die Stimmen von Jugendlichen setzt.“ Um über weitere Zukunftspläne für Jugendliche zu kommunizieren, verabredeten sich Bürgermeister Heinisch und JU- Mitglieder mit den Realschülern zu einer gemeinsamen Fahrt nach Essen, um durch die Stadt zu schlendern und an der ein oder anderen Graffitiwand Halt zu machen.