Heiligenhaus. . Albie Donnelly gab im Heiligenhauser Club nicht einfach ein Konzert: Er feierte mit seiner Band und den Zuhörern eine große Party. 2014 begeht die Band ihr 40-jähriges Bestehen.

Was braucht man für einen guten Konzertabend? Einen guten Musiker, gut gelauntes Publikum und eine gute Location. All dies unter einen Hut bringt schon seit einigen Jahren Albie Donnelly mit seiner Band Supercharge, wenn er sein Konzert zwischen den Jahren im Club gibt. Letzterer hatte am Freitagabend Probleme damit, jeden, der rein wollte, auch reinzulassen.

Kulturamtschef Henrik Schulze Neuhoff hatte nicht für jeden eine gute Nachricht zu Beginn des Konzerts. Die Abendkasse war geschlossen, kaum war sie geöffnet. 199 Leute dürfen in den Club, inklusive Angestellter, und das bedeutete für einige: warten. Darauf, dass hoffentlich nicht jeder, der die Karten vorbestellt hat, diese auch abholt. Und einige haben Glück. Denn dass dieses traditionelle Konzert von Donnellys Supercharge eine Topadresse nach den Feiertagen ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen.

Erinnerung an den Schock 2012

Schulze Neuhoff hat aber auch die beste Nachricht des Abends: Albie ist fit, und viele Zuschauer erinnern sich an den Schockmoment des letzten Jahres, als Donnelly in der Pause ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Auch die Band ging zur Pause kurz auf diesen Moment ein, dass man eben nun vorsorglich mal lieber einen Moment zur Ruhe kommen werde.

Als ob es Donnelly allen zeigen wollte, gab er dieses Mal von Minute eins an Vollgas. „Es ist dieses Mal jazziger“, findet Ursula Sandford, die bereits jedes seiner Konzerte gesehen hat. Zusammen mit Doris Medina, die bei der alles anderen als leisen Musik Donnelly „von den Feiertagen entspannen“ möchte, wie sie sagt. Rhythm and Blues, Funk, Jazz – das ist Donnelly Supercharge. Ihr 40-jähriges Bestehen feiert die Band im nächsten Jahr, auch ein Grund, kurz vor Beginn des Jubiläumsjahres schon mal sein breites Angebot zu zeigen. Donnelly mit seinem Sax und seiner Stimme stellt sich dabei nicht in den Vordergrund, jeder Musiker erhält sein Solo und seinen Sonderapplaus. Verdient.

Es gibt Konzerte im Club, da hört man außer der Musik nichts. Da werden demjenigen, der sich gerade mal räuspern muss, böse Blicke zugeworfen. Aber auch das ist bei Supercharge anders. Es ist eine große Party: Die Musiker haben ihren Spaß auf der Bühne mit dem Publikum, das auf die Musiker eingeht, aber auch andersrum. Es wird getanzt und geredet und einfach gute Musik gefeiert. Nachdem zu Beginn des Konzerts alles nach vorne drängelte und man bis zur Tür stand, wurde es im kleinen Club schnell so warm, dass eine natürliche Fluktuation entstand. So konnte jeder mal vorne und mal hinten das Konzert genießen.

Wieso kommt Donnelly mit seiner Supercharge immer wieder? Und wieso kommt das Publikum? Diese Fragen sind an dem Abend schnell beantwortet. Stimmung auf allen Seiten. Und die Feststellung einiger Zuschauerinnen: „Ein Mann mit Sax ist einfach sexy.“