Die 100-km-Distanz hatte Gallenkamp zunächst im Sattel erkundet. „Als ich die Tour mit dem Fahrrad gefahren bin, dachte ich: Das müssten 100 Kilometer sein.“ Zu Hause fuhr er das Fahrrad in die Garage und den Computer hoch. Mit der Maus maß er nach, wie viel Kilometer er mit dem Drahtesel abgefahren hatte. „Mit dem letzten Mausklick sprang die Anzeige von 99,9 auf 100.“

Damit stand für Gallenkamp fest: Das Bergische Land bekommt seinen eigenen 100-km-Lauf. Zumal es dafür günstig gelegen ist: „Das Einzugsgebiet ist sehr Ultramarathon-lastig“, sagt Gallenkamp. Mit Wuppertal, Köln und Münster verfügten gleich drei Städte in der Nähe über eine ganze Szene von Läufern, denen die 42,195 Kilometer des Marathons nicht genug sind; in Bottrop ist zudem ein Ultramarathon-Stützpunkt angesiedelt. Eine extreme Konzentration eines extremen Sports. Die volle Distanz zu laufen entspricht einer Zeit, die andere Menschen pro Tag im Büro sitzen. Gallenkamp sagt: „Es gibt zwei Leute in Deutschland, die 100 Kilometer in 7,5 Stunden laufen.“

Der 34-jährige Programmierer hat sich bisher einmal an die Strecke herangewagt: „9 Stunden, 11 Minuten.“ Am 5. April aber schnürt er seine Schuhe nur hinter der Strecke. Stattdessen setzt er seine Kräfte dafür ein, dass der Whew100 gut über die Trassen geht. Es ist nicht die erste Laufveranstaltung, die er organisiert: Das Wuppertaler Zuckerspiel, einen Wettkampf über zehn Kilometer und den Halbmarathon, stellt er seit 2011 auf die Beine.