Heiligenhaus. . Wenn der Vierbeiner mit auf die Urlaubsreise gehen soll, ist im Vorfeld einiges zu beachten. Der Hund hat einen eigenen EU-Reisepass.
Urlaubszeit, das ist doch die schönste Jahreszeit im Jahr. Koffer packen und alles hinter sich lassen, neue Ziele entdecken. Doch was ist mit dem Vierbeiner? Reist man mit ihm zusammen, lässt man ihn bei Freunden oder sucht eine Pension? Im heutigen Teil unserer Serie des Reporters mit der kalten Schnauze gibt Ben Tipps für Reisen mit und ohne Hund.
Vorschriften anderer Staaten
Es geht in den Urlaub. Das weiß ich ganz genau. Denn Frauchen hat diesen Karton aus dem Keller geholt, den ich so gern hin und her rolle. Andere Hunde berichten mir, sie legen sich sofort rein, wenn ihre Herrchen und Frauchen anfangen zu packen. Bloß nicht vergessen sollt ihr uns! Ich mach mir da keine Sorgen. Frauchen nimmt mich fast immer mit. Aber manchmal ist es auch besser, wenn ihr uns zu Hause lasst. Bei Flugreisen zum Beispiel.
Bevor Ihr uns den Stress antut, fahrt lieber allein zwei Wochen nach Hawaii, Australien oder nach China. „Wenn man aber länger verreist, sollte man den Hund im Vorfeld an seine Flugbox gewöhnen, dann ist diese nicht mehr fremd für den Hund. Von Sedierungen sollte man auf jeden Fall Abstand nehmen“, meint Hundetrainerin Nicole Freitag von Rütters D.O.G.S. in Düsseldorf. Bei Wellnessurlauben, wo Ihr uns den ganzen Tag im Zimmer lassen würdet, weil Ihr Anwendungen habt, möchten wir auch nicht unbedingt mit. Da bleiben wir lieber bei Familienmitgliedern oder Freunden, die wir kennen. Und wenn es die nicht gibt, dann sucht uns eine vernünftige Pension, die sollte Euch auch was wert sein.
Urlaub mit uns Hunden kann ganz toll werden. Wir haben keine Eingewöhnungsphase, wir finden es überall toll, wo wir mit Euch hin dürfen. „Man sollte sich vor der Reise gut informieren, was es für Vorschriften für Hunde gibt. Denn es gibt nicht nur in anderen Ländern andere Regeln, sondern auch in anderen Bundesländern“, erklärt Coach Nicole Freitag.
Wir suchen Ihr liebstes Urlaubsfoto mit Hund
Sind Sie auch mit Ihrem Hund im Urlaub gewesen? Dann schicken Sie uns doch Ihr liebstes Urlaubsfoto: an WAZ-Redaktion Heiligenhaus, Jahnstraße 1, 42579 Heiligenhaus oder per E-Mail an redaktion.heiligenhaus@waz.de.
Die schönsten Fotos veröffentlichen wir in der Zeitung. Zu gewinnen gibt es zudem ein Exemplar von Martin Rütters DVD „Der tut nix“.
Fährt man über Grenzen, ist es zum Beispiel Pflicht, einen Maulkorb mit dabei zu haben und natürlich seinen EU-Reisepass. Ja, den gibt es für uns Hunde auch, und den bekommt man meist direkt zur Geburt beim Tierarzt. Informiert Euch also gut, was ich in welchem Land darf: Wo darf ich ohne Leine laufen, wo mein Geschäft machen, wo mit hingenommen werden usw. Nicole Freitag weist auch auf die Gesundheitsvorschriften hin: „Genauso wichtig ist es mit der medizinischen Versorgung: Welche Impfungen sind nötig? Welche Krankheiten gibt es im Urlaubsort? In südlichen Ländern zum Beispiel gibt es Sandmücken und Herzwürmer, da sollte man sich über Vorsichtsmaßnahmen informieren. Die Tierärzte sind da genauso gute Ansprechpartner wie auch die Touristikseiten der Länder.“
Das gewohnte Körbchen gehört dazu
Meinen ersten Urlaub habe ich unternommen, da war ich gerade mal vier Monate jung. Mit dem Auto nach Norderney, also bis nach Norddeich. Bis dahin hat Frauchen immer mal wieder eine Pause gemacht. Autofahren find‘ ich klasse, aber ab und an mal die Beine vertreten, mal Pipi machen und vielleicht auch Spielen ist eine gute Abwechslung. In Norddeich wechselten wir dann auf die Fähre.
Auf der Insel angekommen konnte ich es kaum erwarten, meine erste Runde über den Sand zu hetzen. Den lieben wir Hunde genau wie ihr Menschen. Das Meer finde ich auch super, aber schwimmen gehe ich noch nicht. Jedes Mal probiere ich auch, wie es schmeckt. Bäh, tut es nicht, und Freunde, lasst es lieber bleiben. Kriegt man Durchfall von, wenn man zu viel davon schleckt. Und achtet drauf: Nicht an jedem Strandabschnitt dürfen wir mit oder ohne Leine laufen. Ich find’ es auch an einem Hundestrand besser als zwischen vielen Liegestühlen oder Strandkörben eingequetscht zu sein.
Auf Norderney sind wir in einer Ferienwohnung, aber es gibt mittlerweile viele Hotels, in die wir mitdürfen und auch auf Campingplätze. Es gibt sogar Hundehotelführer, da kriegt man direkt Lust, zu verreisen. Denn Frauchen erzählt, es gibt sogar irgendwo in Deutschland ein Hotel mit einem extra Hundepool! Da muss ich mal hin.
Wir freuen uns auf Urlaub mit euch. Wir lernen auch gerne neue Orte kennen, aber freuen uns auch, wenn ihr unser Körbchen dabei habt und unser gewohntes Futter. Dann sind wir auch die besten Reisebegleiter, die ihr euch vorstellen könnt, egal in welchem Land.
Tierpensionen sorgsam aussuchen
Wer seinen Hund nicht mit in den Urlaub nehmen kann oder möchte, der sollte sich vorher bestens um eine gute Unterkunft kümmern. Wer seinen Vierbeiner nicht im Familien- oder Freundeskreis unterbringen kann, der sollte sich die Hundepension genau angucken, rät Hundecoach Nicole Freitag: Mit welchen und mit vielen anderen Hunden kommt mein Hund zusammen? Nicht immer stimmt die Harmonie, aber wenn mein Hund schon ohne sein gewohntes Umfeld ist, sollte es ihm wenigstens gut gehen. Bei zu vielen Tieren ist zu befürchten, dass die individuelle Förderung zu kurz kommt.
Wie hygienisch ist es in der Pension? Wird regelmäßig sauber gemacht? Hat mein Hund immer Zugang auf frisches Wasser und ein ruhiges Plätzchen?
Wer kümmert sich um meinen Hund? Beschäftigt man sich mit ihm oder kommt er nur in einen Zwinger? Man sollte sich vorher gut informieren, bei anderen Hundehaltern oder im Internet, wenn man hinterher keine böse Überraschung erleben will.