Heiligenhaus. . Volker Kauder, Vorsitzender der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, zeigte sich bei einem Besuch des Heiligenhauser Unternehmens beeindruckt.

„Früher hat man Stahlteile produziert – und fertig. Dass Messtechnik dabei heute so eine enorme Bedeutung bekommen hat, ist schon erstaunlich. Und doch notwendig, wenn man die weltweite Entwicklung und die Konkurrenz in Fernost sieht“, sagt Volker Kauder, Vorsitzender der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion. Er zeigte sich am Dienstag beim einstündigen Rundgang durch die Firma IMS Messsysteme sehr beeindruckt.

Rainer Fackert, einer der beiden Geschäftsführer, erläutert, wie und warum sich bei IMS alles rund um Messtechnik in der Stahl- und Aluminiumbranche dreht. Denn längst muss das Stahlband aus dem Walzwerk (und sei es noch so dünn) passgenau sein und eine einwandfreie Oberfläche innen wie außen besitzen, um bestimmten Qualitätsstandards und technischen Erfordernissen zu genügen. Wie die Messsysteme des Heiligenhauser Unternehmens es schaffen, diese Eigenschaften berührungslos zu überprüfen, ohne den Produktionsprozess zu unterbrechen, bekommt Kauder anhand verschiedener Prüffelder demonstriert.

Nachwuchsförderung

„Die Berechnungen müssen natürlich stimmen, sonst trifft der Röntgenstrahl das Material nicht richtig“, erklärt Fackert. Volker Kauder schmunzelt: „Und ich dachte früher immer, Mathe braucht man nur, um Lehrer zu werden.“

Den mathe- und physikbegabten Nachwuchs zieht sich das Heiligenhauser Unternehmen gern selbst heran, sagt Fackert. Wer als Schülerpraktikant Talent zeige, komme als Student gerne wieder. Auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Bochum (Campus Velbert/Heiligenhaus) forciert das Unternehmen. Allerdings: „Zwei bis drei Jahre vergehen schon, bis unsere jungen Mitarbeiter fit genug sind, um auch die Betreuung der Kunden im Ausland zu übernehmen“, informiert Fackert.

IMS Messsysteme

Das Unternehmen IMS wurde 1980 gegründet und entwickelt und produziert Isotopen-, Röntgen- und optische Messsysteme für den Einsatz in der Stahl-, Aluminium- und Metallindustrie.

Ihre Geräte röntgen Schweißnähte in Atomkraftwerken und Chipbauteile aus China. Die Durchleuchter kommen bei Marmeladengläsern ebenso zum Einsatz wie bei Schiffsblechen.

Auch wenn die 350 Mitarbeiter auf fünf Kontinenten tätig sind, Stammsitz des Unternehmens ist noch immer Heiligenhaus-Hetterscheidt. Und darauf sind nicht nur die Geschäftsführer Rainer Fackert und Hendrik Schultes stolz. MdB Peter Beyer (CDU), der Kauder in seine Heimatstadt eingeladen hatte, ist es ebenso: „IMS ist ein mittelständisches Unternehmen, das ein klares Bekenntnis zum Standort Heiligenhaus abgibt. Und das hier wächst und damit auch Perspektiven für junge Leute aus der Region bietet.“ Für Fraktionschef Volker Kauder, der sich nach eigener Aussage eher auf „Fehlerfindung in der Politik“ denn auf Fehlersuche bei Stahlbändern begibt, hat die Führung interessante Einblicke in die Welt der kleinen und kleinsten Teilchen gegeben.