Den Anwohnern die Information über den Umzug der Asylbewerber vorzuenthalten, war kein gelungener Schachzug - übrigens auch nicht für die Not leidenden Menschen.
Mit ihrer Vogel-Strauß-Politik hat die Stadt einen Bock geschossen. Heimlich, still und leise die Räumung der Container an der Friedhofsallee sowie den Umzug zur Ludgerusstraße über die Bühne bringen und darauf zu hoffen, dass es mit ein bisschen Glück nur wenige Bürger merken und kein großes Trara entsteht – diese offensichtliche Taktik der Verwaltung ist gründlich daneben gegangen.
Noch schlimmer als diese Geheimniskrämerei ist das Verhalten gegenüber den Bürgern. Kein Wort, nicht mal ein ein Zettel im Briefkasten ist ihnen gegönnt worden, um sich auf die Situation vorzubereiten. Obwohl, wie aus Gesprächen hervorgeht, grundsätzlich Verständnis für die missliche Situation der Asylbewerber da ist: Es hat nur nicht jeder einen differenzierten Blick, dass er angesichts bundesweiter Berichterstattung über osteuropäische Zuwanderer, die in Duisburg Kontrolle über ganze Stadtteile übernehmen, zwischen diesen und Flüchtlingen unterscheiden kann, die in Heiligenhaus auf ein besseres Leben hoffen.
Das völlige Informationsversagen schafft bei den Bürgern kein Vertrauen – und den Asylbewerbern hat die Verwaltung damit auch keinen Gefallen getan.