Heiligenhaus. . Hertha und Fridolin Gerull feiern am heutigen 19. Juni Eiserne Hochzeit.

Beim Tanzen hat es das erste Mal zwischen Hertha und Fridolin Gerull gefunkt. Zu der Zeit, 1947, lebten beide in Heiligenhafen an der Nordsee. „Wir haben uns nach dem Tanzen nicht wieder verabredet, sondern wollten es dem Zufall überlassen“, erinnert sich Hertha Gerull.

Als die Marinekameraden ihres zukünftigen Mannes von diesem Plan Wind bekamen, beschlossen sie allerdings, dem Zufall ein bisschen nachzuhelfen. Immer, wenn Fridolin Gerull mit dem Minensuchboot in Heiligenhafen einlief, erzähltem ihm seine Kameraden „rein zufällig“, wo sich Hertha an dem Abend aufhielt.

Doch nicht nur der Zufall war eine Hürde für die Verliebten. Auch Herthas Gerulls Vater musste erst von dem Seemann überzeugt werden. „Nimm dir bloß keinen von der Marine. Die haben in jedem Hafen eine Braut“, hatte er immer zu seiner Tochter gesagt. Doch es stellte sich heraus, dass sich die beiden Seefahrer schon kannten. Fridolin tauschte mit seinem Schwiegervater zur Marinezeit Fische gegen Diesel für das Minensuchschiff. Ein Jahr später, 1948, läuteten also mit dem elterlichen Segen die Hochzeitsglocken.

Das Ehepaar reiste 65 Jahre mit ihren beiden Kindern Detlef und Karin in den Ferien mit dem Campingwagen durch Europa. Immer mit dabei: die geliebte Kamera von Hobbyfilmer Fridolin Gerull.

Gefeiert wird der Ehrentag im kleinen Kreis

Die Enge im Wohnwagen störte die beiden nicht, ihre Ehe sei schon immer sehr harmonisch gewesen. „Streit kenne ich gar nicht“, sagt Hertha Gerull und schmunzelt. Eine lange Ehezeit, die auch Sohn Detlef beeindruckt: „Meine Eltern waren immer Vorbilder für mich.“ Den Ehrentag der Eisernen Hochzeit begehen die beiden in kleinem Kreis, ganz so wie auch die Hochzeit vor 65 Jahren.