Heiligenhaus. . Das Projekt Breitband Consulting NRW der Uni Wuppertal informiert den Ausschuss für Wirtschaftsförderung über den Aubau der Breitbandversorgung.

Wer übers Internet Informationen bekommen möchte, der erwartet eine blitzschnelle Übertragungsrate. Was technisch möglich ist, soll auch verfügbar sein – nicht nur beim privaten Gebrauch eines Tablet-PCs, sondern vor allem im beruflichen Alltag. Denn immer umfangreicher sind die Datenpakete geworden, die Firmen rund um den Erdball verschicken.

Die Bereitstellung entsprechender Kommunikationstechnik wird damit immer mehr zum Standortfaktor Nummer 1. „Eine flächendeckende Vernetzung hat die Autobahn als Standortfaktor bereits abgelöst“, sagt sogar Carsten Pütz von Breitband Consulting NRW der Bergischen Universität Wuppertal.

Das Projekt Breitband Consulting NRW hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Landkreisen als Ansprechpartner für ihre Anstrengungen zur Breitbandentwicklung zur Verfügung zu stehen. Denn der Ausbau von leistungsfähigen Breitbandnetzen sei eine der wichtigsten Grundlagen für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Wirtschaft, erklärt Pütz jüngst vor dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung. E-Government, Home Office seien hier nur einige der Schlagworte, die als Grundlage schnelle Übertragungstechnik benötigten.

Kleinere Städte wie Heiligenhaus liefen Gefahr, in punkto Glaserfasertechnik das Nachsehen zu haben, wenn Kommunikationsunternehmen in erster Linie in Ballungsräume investieren. Die Folgen seien Kaufkraftverlust und Pendlerströme aus dem Ort heraus. Pütz: „Gewerbeflächen ohne schnelle Datenautobahn sind nicht mehr vermittelbar.“

Wie sieht die Vernetzung in Heiligenhaus aus? Zumindest im innerstädtischen Bereich seien Übertragungsraten bis zum 50 MBit laut Breitbandatlas des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie für 95 Prozent der Anschlüsse möglich, selbst wenn das letzte Stück des Datenweges noch immer übers herkömmliche Kupferkabel erfolgt. In den ländlicher werdenden Randgebieten (Ilp, Isenbügel, Gewerbegebiet Hetterscheidt) bestehe allerdings keine gute Versorgung, weder per Kabel noch per Mobilfunk. Die Anwohner im Neubaugebiet Grün Selbeck seien zum Beispiel Leidtragende, weiß der Heiligenhauser Wirtschaftsförderer Peter Parnow zu berichten: „Zum Teil waren es schwierige Kämpfe, um überhaupt Telefonanschlüsse zu bekommen.“ Pütz kann sich das erklären: „Gut 80 Prozent der Kosten für den Netzausbau verursacht der Tiefbau.“ Deshalb könnten in diesen Gegenden andere, etwa satellitengestützte Systeme zum Tragen kommen.

Breitband Consulting NRW

Das Land NRW nicht nur Versorgungslücken schließen, sondern hochleistungsfähige Breitbandinfrastrukturen ausbauen. Die Breitband Consulting NRW bietet dazu Kommunen anbieter- und technologieneutrale Unterstützung an.Sie informiert vermittelt Ansprechpartner und Experten und unterstützt die Vernetzung.