Heiligenhaus. . In „Monikas Lädchen“ in Heiligenhaus klappern die Nadeln für einen guten Zweck. Der 8. Juni gilt offiziell als Tag, an dem für Bedürftige Handarbeiten entstehen.

Dem 8. Juni sieht sie ganz gelassen entgegen, dabei ist dann doch „Weltstricktag“. Und was macht die Inhaberin eines Handarbeitsladens an jenem Tag? „Wir werden Kuchen essen und bei hoffentlich gutem Wetter draußen vor der Tür sitzen“, sagt Monika Bröcker und lächelt. „Ach, das ist doch nur ein offizielles Datum. Bei uns ist immer Weltstricktag.“

Das ganze Jahr über klappern in ihrem kleinem, gemütlichen Laden an der Hauptstraße 109 die Nadeln für einen guten Zweck. Damit auch möglichst viele Mützen, Schals, Pullover und Handschuhe fertig sind, wenn es am 31. Juli heißt: Wolle beiseite legen und fertigmachen zum Abtransport. Denn am 31. Juli ist offizieller Stichtag für die Aktion, bedürftigen Menschen mit Selbstgestricktem unter die Arme zu greifen. „Wir haben schon zwei große Kartons fertig. Im August setzten wir uns dann mit der Tafel Niederberg in Verbindung und vereinbaren einen Termin.“ Neben Monika Bröcker oder ihrer Mitarbeiterin Angelika Stiegler fahren dann auch wieder ein paar Frauen aus den zwei Strickgruppen mit, die all die tollen Kreationen geschaffen haben.

Trends erfragen für das nächste Mal

Einige der fleißigen Strickerinnen sind gern dabei, wenn ihre Sachen an die Bedürftigen verteilt werden „Das ist für uns immer eine gute Gelegenheit, zu erfragen, was wirklich gebraucht wird. Letztes Jahr hatten wir zu viele Sachen für Kleinkinder, es wurde aber eher etwas für Fünfjährige benötigt,“ erinnert sich die Ladenbesitzerin, die jeden Donnerstag, jeweils nachmittags und abends, den etwa zwölf Frauen mit Rat und Tat zur Seite steht und dabei natürlich auch selbst die Nadel klappern lässt. „Das ist immer ein schöner Kreis, jedes Alter ist vertreten. Wir handarbeiten ja nicht nur zusammen, sondern erzählen auch viel, haben auch schon den ein oder anderen Geburtstag gefeiert.“

Und der Strickboom ist ungebrochen, wie Mitarbeiterin Angelika Stiegler beobachtet: „Was Spaß macht, ist das Kreative, also sich etwas auszudenken und umzusetzen. Das ist wichtiger als das Gefühl, unbedingt etwas fertig machen zu müssen, damit man es später tragen kann.“

Ideen sind auch gefragt, wenn für die Tafel gestrickt wird. „Soll ja modisch sein, olle Kamellen machen wir nicht.“ Damit die beiden stets auf dem Laufenden sind, gehen sie selten ohne Block oder Fotoapparat aus dem Haus. „Wenn ich in einem Schaufenster etwas sehe oder auf der Straße, dann male ich mir das fix ab.“ Einmal, im Urlaub an der Nordsee, hat Monika Bröcker eine Frau auch angesprochen. „Die wohnte ganz hier in der Nähe und kam später in meinen Laden.“