Heiligenhaus. . Bei der Senioreneinrichtung „Domizil“ kümmert sich jetzt eine Qualitätsbeauftagte darum, dass es den Bewohnern an nichts fehlt: Andrea Arndt (47) freut sich auf ihre neue Aufgabe.
Sie hat die Seiten gewechselt. Und ist froh, jetzt wieder mitten im Leben zu sein. Weg vom Schreibtisch, nah dran am Menschen. Andrea Arndt (47) ist die neue Qualitätsbeauftragte der „Domizil-Wohnfühl-Gruppe“, wie sich die Senioreneinrichtung nennt. Professionell Pannen vermeiden und alles tun, damit sich die Bewohner wohl tun – dies soll mit der neu geschaffenen Stelle gewährleistet sein.
Sechs Jahre lang war die examinierte Krankenschwester im Kreis Mettmann mit der Überprüfung diverser Alteneinrichtungen betraut. Jetzt freut sie sich, wieder die Nähe der Bewohner zu spüren, direkt an der Basis zu arbeiten, etwas an Ort und Stelle zu bewirken. Und vor allem: mit Menschen zusammen zu sein, zu helfen, ihren Bedürfnissen noch besser gerecht zu werden. „Das, was ich in meinem alten Job an Erfahrung gewonnen habe, möchte ich gern umsetzen“, meint die Mutter zweier erwachsener Kinder. Ihre Aufgabe sei es nun, das „Qualitätshandbuch zum Leben zu erwecken“, wie sie es nennt, Konzepte zu erarbeiten für die verschiedenen Bereiche Hygiene, Pflege und Hauswirtschaft. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie überprüft die Pflege-Standards, hat auch ein Auge auf die Zusammenarbeit mit den Hausärzten der Bewohner und Patienten.
Dass das große Wort „Qualitätsmanagement“ im Kleinen beginnt und man schon mit kleinen Verbesserungen die alten Herrschaften glücklich machen kann, erlebt Andrea Arndt immer wieder. Da ist zum Beispiel ein Bewohner, der gerne etwas länger schläft – was er auch darf. Nur: Jener Senior, munter und gut ausgeschlafen, beschwerte sich nun darüber, dass zu späterer Morgenstunde sein Kaffee kalt ist
„Wir haben überlegt, woran das liegt, wie man das abschaffen kann“, erzählt die neue Qualitätsmanagerin und muss schmunzeln. „Liegt es an der Kaffeekanne oder wird er vielleicht zu früh gekocht?“
Schon die Puppen verbunden
Über Arbeitsmangel kann sich die 47-Jährige, die schon mit vier Jahren ihre Puppen verbunden und „ärztlich“ versorgt hat, jedenfalls nicht beschweren. „Ich komme morgens an, und schwupps, ist es Abend.“ Und auch die Bewohner haben „die Neue“ längst akzeptiert. „Zurzeit planen wir einen Ausflug in den Gruga-Park, das ist ein großes Thema, dazu gibt es viele Fragen.“ Klar, Andrea Arndt kann sich nicht um alles kümmern – doch wenn schon mal der Kaffee warm ankommt, ist ein Mensch mehr glücklich. Oder besser gesagt zwei: „Diesen Job macht man aus Berufung, weil man Menschen liebt. Und wenn man dazu beitragen kann, dass sie sich wohl fühlen, ist das toll.“