Heiligenhaus. . Aktion läuft jetzt im Mai an. Alle vier Heiligenhauser Ratsfraktionen unterstützen sie mit Straßensammlungen.
Als Elly Heuss-Knapp 1950 das Müttergenesungswerk ins Leben rief, dachte sie an jene Frauen, die als Kriegerwitwen ihre Kinder allein großziehen mussten – und dabei oft an ihre körperliche und seelische Belastbarkeit stießen. „Heute ist der Bedarf aber nach wie vor da“, erklärt Marlies Gemein, Geschäftsführerin der kath. AG Müttergenesung im Erzbistum Köln. Wenn etwa die Unterstützung der Familie fehle und es finanzielle Probleme gebe, komme es schnell zur Überforderung, ja gar zu sozialer Isolation. „Belastungen, die auf Dauer krank machen.“
Helfen kann eine Mutter-Kind-Kur. Um dies den Betroffenen zu ermöglichen, bittet die Elly-Heuss-Knapp-Stiftung jedes Jahr um die Unterstützung der Bevölkerung. Vom 2. bis 16. Mai sind die Vertreter aller vier Ratsfraktionen deshalb im Stadtgebiet unterwegs – ausgerüstet mit den türkisfarbenen Sammelbüchsen und mit Informationen zum Müttergenesungswerk.
„Denn man muss den Bürgern schon Rede und Antwort stehen, wofür sie spenden sollen“, berichtet Ulrike Martin, stellv. Bürgermeisterin (SPD), bei der Ausgabe der Büchsen. CDU-Ratsfrau Monika ten Eicken bestätigt: „Es gibt Menschen, die sehen den Sinn nicht ein, meinen, das Geld würde irgendwo untergehen.“
Marlies Gemein kennt diese Vorurteile, nennt Gegenbeispiele von Patientinnen aus dem Kreisgebiet. „Ich bekomme jeden Antrag auf den Schreibtisch. Es gibt selbstverständlich regelmäßig ebenso Heiligenhauser Mütter, die das Genesungswerk unterstützt. Das Geld fließt wieder zurück, die Spende kommt dort an, wo sie gebraucht wird.“
Therapeutische Behandlung
Eine Kur in einer Einrichtung der Stiftung beinhalte medizinisch-therapeutischen Behandlungen für die Mutter selbst, die Betreuung der Kinder und einen Austausch mit anderen Müttern, erläutert Marlies Gemein. Auch nach der Maßnahme werde die Mutter nicht allein gelassen, wenn es um die Nachsorge gehe. Ziel sei es überdies, den Müttern für die Zukunft wieder Mut zu machen und Lebensfreude aufzuzeigen – getreu dem Motto des Genesungswerkes: „Damit Mama wieder lacht“.