Heiligenhaus. . Netzwerke für Frühe Hilfen und psychiatrische Betreuung sollen bessere Betreuung ermöglichen. Auch dank Familienhebammen und Ehrenamtlern.
Kinder in den ersten Lebensjahren sollen in Zukunft besser betreut werden. So lautet das Ziel eines Konzepts „Frühe Hilfen und Kinderschutz“, das diese Woche im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Zu diesem Zweck sollen die beteiligten Institutionen enger zusammenarbeiten. In dem neuen, übergreifenden Netzwerk sollen die Bereiche Frühe Hilfe (für werdende Eltern), Kinderschutz und Teilhabe (für bedürftige Kinder) sinnvoll integriert sein statt sich in getrennte Zuständigkeitsbereiche aufzugliedern. In einer kleinen Stadt wie Heiligenhaus mit einem entsprechend kleinen Jugendamt wird das als die sinnvollere Variante angesehen.
Diese Vernetzung soll einen schnelleren und unbürokratischen Zugang zu den jeweiligen Hilfen gewährleisten. Der Fokus der zukünftigen Arbeit soll dabei neben der Errichtung des Netzwerks auf Familienhebammen liegen. Außerdem sollen Ehrenamtliche im Bereich Frühe Hilfen eingesetzt werden. Mit dem Welcome-Projekt des SKFM in Velbert gebe es darüber zurzeit Gespräche, hieß es.
10 000 Euro Fördergelder
Zielgruppe der vernetzten Jugendarbeit soll die Familie als Gesamtes sein. Für die Arbeit in diesem Bereich wurden für 2012 laut Jugendamtsleiter Thomas Langmesser 7000 Euro Fördergelder abgerufen; für 2013 stünden rund 10 000 Euro parat. 50 Prozent dieses Geldes stehen dem Netzwerk zur Verfügung, 30 Prozent entfallen auf Familienhebammen, die restlichen 20 Prozent sind für das Ehrenamt reserviert.
Bisher beinhalten die örtlichen Angebote im Bereich Frühe Hilfen unter anderem Babybegrüßungspakete, die Zertifizierung von Kindertagesstätten zu Familienzentren und das Projekt Opstapje. Im Rahmen einer Evaluation sollen nun fehlende Angebote aufgedeckt und ggf. ergänzt werden.
Vernetzter soll es nach dem Willen der beteiligten Einrichtungen zukünftig auch bei der Betreuung von psychisch kranken Erwachsenen und deren Kindern zugehen. Für die Region Heiligenhaus, Wülfrath und Velbert wollen elf Institutionen eine freiwillige Selbstverpflichtung unterschreiben. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Fachbereiche Jugend der drei beteiligten Städte und die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des LVR-Klinikums Düsseldorf. In der Jugendhilfe habe man immer häufiger mit psychisch kranken Eltern zu tun, lautete die Begründung im Ausschuss. Eine ähnliche Kooperationsvereinbarung gebe es in Ratingen schon. Sie habe sich positiv ausgewirkt.
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