Heiligenhaus. . Im WAZ-Interview blickt Bürgermeister Dr. Jan Heinisch auf die Projekte des neuen Jahres. Bewegung auf dem Hitzbleck-Gelände.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Bild der Stadt sehr verändert – neue Straßen wurden eröffnet, alte Fahrspuren blockiert, neue Brücken an alter Stelle eingeweiht, alte Plätze neu gestaltet. Ob auch 2013 ganz im Zeichen des Wandels steht, darüber sprach WAZ-Redakteurin Hannah Blazejewski mit Bürgermeister Dr. Jan Heinisch.
Wo wird sich Heiligenhaus in 2013 am meisten verändern?
Heinisch: In der Innenstadt. Dort haben wir den Rückbau der Hauptstraße vor uns. Ein historischer Moment, auf den die Stadt Jahrzehnte gewartet hat. Auch auf dem Kiekert-Gelände geht es voran, was den Einzelhandel und die Hochschule angeht. Die Straßenbauarbeiten sieht man aktuell schon. Neben den großen Projekten wird es auch viele schöne Kleinigkeiten geben. Im Laufe des Februar soll der Basildonplatz eingeweiht werden, im Sommer ein kleiner Brunnen vor der Sparkasse. Im März wird das Energiebüro auf dem Rathaus-Platz eröffnen. Außerdem könnte Bewegung auf das Hitzbleck-Gelände kommen, zwar nicht unbedingt mit dem Bagger, aber es entstehen neue Perspektiven.
Was heißt das?
Heinisch: Wir stehen in Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter. Denn wir müssen überhaupt erst einmal eine Lösung für den Bereich finden. Es gibt noch Gläubiger, die müssen abgefunden werden, bevor sie einer Verwertung des Geländes überhaupt zustimmen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir eine Lösung finden, viel konkreter kann ich derzeit aber noch nicht werden.
Welche Projekte werden das Jahr außerdem bestimmen?
Heinisch: Wir werden den Kreisverkehr in Isenbügel einweihen und im Frühjahr bepflanzen. Aber nicht nur in Isenbügel wird sich etwas an der Optik tun. Die Bürger erwarten zwei Aktionen. Die eine liegt schon im Boden und wird die Heiligenhauser mit einem Blütenmeer überraschen. Bei der anderen Aktion ist die Mithilfe der Bürger gefragt: Wir wollen in einer Pflanzaktion überall im Stadtgebiet Dahlien setzen.
Heiligenhaus soll schöner, sauberer und bunter werden, haben Sie ja bereits bei der Neujahrsansprache vor einem Jahr angekündigt. Von vielen Bürgern hören wir das Gegenteil. . .
Heinisch: Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und haben im Stillen viel bei den Technischen Betrieben verändert. Für die Bereiche Stadtsäuberung, Bushaltestellen, Grünanlagen und Friedhof haben wir jetzt deutlich mehr Personal zur Verfügung.
Welche Veränderungen werden wir in diesem Jahr auf dem Kiekert-Areal sehen können?
Heinisch: Ende Februar werden wir entscheiden, wer die Grundstücke für den Einzelhandel bekommt. Nicht nur die auf dem Kiekert-Gelände, sondern auch am ehemaligen Haus der Kirche. Wenn es nach uns geht, könnte der Investor im Sommer loslegen. Die Hochschule Bochum wird ihr Baugenehmigungsverfahren durchführen. Ich hoffe, dass sich auch da dieses Jahr noch etwas tut.
Wie viele der fünf potenziellen Investoren für das Kiekert-Gelände hat die Stadt noch an der Angel?
Drei sind übrig. Wer sich letztendlich auf dem Gelände verwirklicht, liegt an der städtebaulichen Qualität, dem Kaufpreis und den Mietern, die der Investor mitbringt. Die Entscheidung treffen die drei Eigentümer des Geländes: Land, Stadt sowie Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft.
Welcher Bereich bereitet der Stadt aktuell die meisten Kopfzerbrechen?
Heinisch: Die Innenstadt. Der Prozess soll ordentlich laufen und wir wissen, dass wir durch einen fehlenden Discounter noch einiges zu tun haben. Derzeit sprechen wir mit einigen Discountern, was sie sich in der Innenstadt vorstellen könnten. Ausreichende Flächen sind da, zum Beispiel im Rathaus-Center. Dort besteht die Möglichkeit, aus vielen kleinen ein großes Ladenlokal zu machen. Sorgen macht auch der finanzielle Bereich, dort bewegen wir uns auf einem ganz schalen Grat und müssen gucken, dass wir vom Haushaltssicherungskonzept nicht in den Nothaushalt abrutschen. Da ist die Verwaltung massiv gefordert, das Schiff auf dem richtigen Kurs zu halten.
Wie lange wollen Sie als Bürgermeister den Wandel der Stadt begleiten?
Heinisch: Gewählt bin ich bis 2015. Wenn der Wähler will, möchte ich auch noch eine Wahlperiode weitermachen. Es gibt einige Dinge, die ich zu Ende begleiten möchte. Das sind die großen Bauprojekte, die A44 und genug Gewerbeflächen in der Regionalplanung