Heiligenhaus. . Hausmeister sollen bei Anruf Schnee und Eis um städtische Schulen und Kindergärten herum entfernen. Zurzeit läuft die Testphase – bei Plusgraden.

Sollte der Winter in dieser Saison doch noch über Heiligenhaus hereinschneien, wird die Enteisung um Schulen und Kindergärten herum anders aussehen als bisher: Statt der Technischen Betriebe sollen in Zukunft die Hausmeister für einen gefahrlosen Zugang zu diesen städtischen Gebäuden sorgen. Eine Rufbereitschaft für den Schnee-Fall befindet sich zurzeit in der Erprobungsstufe.

Acht Kilometer räumen und streuen

Auf einer Telefonliste stehen die Namen von sieben Hausmeistern, die im Flocken-Fall ausrücken sollen. Das Schneeschippen auf den Höfen von Schulen und Kindergärten gehörte zwar bisher auch schon zu ihrem Aufgabenbereich. Zukünftig soll der sich aber erweitern und auch das Gelände um die Gebäude herum umfassen, wie zum Beispiel Wege und Bürgersteige.

Das hat wirtschaftliche Gründe. Bisher wurde die Reinigung der Außenflächen von den Hausmeistern in Kooperation mit den Technischen Betrieben vorgenommen: Die Hausmeister griffen zur Schaufel, die Mitarbeiter der Technischen Betriebe rückten mit dem Räumfahrzeug an. Doch schon im Winter 2011/2012 sahen sich die Technischen Betriebe dazu angesichts steigender Auftragszahlen bei gleichbleibender Personalanzahl nicht mehr in der Lage. In der Folge musste die Stadt den Auftrag extern vergeben. Knapp 20 400 Euro berechnete der Dienstleister dafür. Eine Summe, die auch deutlich höher hätte ausfallen können; denn sie berechnet sich aus einer monatlichen Pauschale zuzüglich eines etwaigen Einsatzhonorars. „Die Kosten hierfür liegen in einem durchschnittlichen Winter bei 130 000 Euro“, heißt es in den entsprechenden Unterlagen des Verwaltungsausschusses.

Externer Dienstleister ist zu teuer

Viel Geld, das die Hausmeister einsparen sollen. An der Ausarbeitung des versuchsweisen Winterdienst-Plans waren sie beteiligt. „Das ist ein Knochenjob für die Kollegen“, ist sich Hoven bewusst. Immerhin sollen sie auf mehr als acht Kilometern für geräumte und gestreute Wege und Bürgersteige sorgen, damit Eltern, Kinder und Angestellte sicher zum Kindergarten bzw. zur Schule gelangen können. „Das schaffen Sie nicht mit der Hand“, sagt der Leiter des Immobilienservice. Deshalb wurde die Verwaltung ermächtigt, für 60 000 Euro ein Streu- und Räumfahrzeug anzuschaffen. Die Technischen Betriebe besitzen zwar eines, das aber ist im Winter an anderen Stellen in der Stadt für seine Besitzer im Einsatz.

Ein stadteigenes Räumfahrzeug lässt bislang aber noch auf sich warten. Der Grund ist pragmatisch: „Wir haben das Fahrzeug auf die Schnelle nicht bekommen“, erklärt Hoven. Deshalb ist übergangsweise ein Mietfahrzeug im Einsatz. Das allerdings hatte, ebenso wie die sieben betroffenen Hausmeister, in diesem Winter noch nicht viel zu tun: „Wir hatten zwei Tage Glatteis“, bilanziert Hoven, „da hat es gut funktioniert.“ Die Testphase muss also bisher weitestgehend ohne weißen Ernstfall auskommen. Drei Monate wird sie andauern, dann entscheiden Stadt, Personalrat und Kollegium gemeinsam, ob aus dem Probe- ein Dauerlauf wird.

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