Heiligenhaus. . Schock beim Auftritt von Albie Donnelly und die Supercharge im Club: Donnelly musste mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus. Gestern gab’s aber Entwarnung.
Rocken, bis der Arzt kommt: Gesagt wird es im Spaß oft, ernst ist es eher selten. Passiert ist es allerdings am Donnerstagabend beim Auftritt von Albie Donnelly im Club: Als seine Band Supercharge zum zweiten Teil des Konzerts auf die Bühne zurückkehrte, fehlte Donnelly. Während die Fans draußen warteten, musste der Musiker aufgrund von Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden.
Als die Rettungsassistenten ein zweites Mal an diesem Abend mit Blaulicht zum Club kamen, nahmen sie Donnelly mit ins Klinikum Niederberg. Trotz Erbrechens und niedrigen Blutdrucks musste er dort aber nicht die Nacht verbringen. Gestern ging es ihm auch schon wieder ganz gut, sagte seine Lebensgefährtin Ingeborg Oberholz auf Nachfrage der WAZ. Der Supercharge-Bandleader sei von einer Viruserkrankung geschwächt gewesen, wie im Klinikum festgestellt wurde. In Verbindung mit all der konzertanten Anstrengung habe das zu Kreislaufproblemen geführt. Donnelly werde sich nun viel Ruhe gönnen, bevor er wieder auf die Bühne geht.
Zuvor unbändiger Drive
Bis zu seinem Zusammenbruch kam Donnelly seinen Fans völlig normal vor: Der Club war beim alljährlichen Konzert zwischen den Jahren wieder voll bis zum Neubau. In der ersten Hälfte gaben die sieben Bluesprofis den Fans gehörig was auf die Ohren. Albie gab dabei alles, vom mit viel Soul gesungenen „Every day I have the blues“ bis zur alljährlich beliebten „Whiskey-drinking woman“. Ihr im Vergleich zu den Vorjahren leicht verändertes Arrangement brachten sie mit professioneller Präzision und scheinbar unbändigem Drive auf die Bühne. Vom lokomotiven Boogie über perfekt platzierte Unisono-Einlagen bis zum relaxten Glamour-Funk mit Santana-Geziehe.
An der Stimmung änderte sich auch im zweiten Teil nichts: Nach kurzen Besprechungs- und Findungspausen bauten sie eine Folge von coolen funkigen Grooves in den Raum, zu großen Teilen wortlos, aber mit ungeminderter Energie. Rampensau vom Dienst wurde Gitarrist Roy Herrington, der seine kommissarische Rolle, mit expressiver Mimik durch die Menge und über den Tresen gitarrierend, astrein ausfüllte. An den Blasinstrumenten taten sich „Big Jay“ Jürgen Wieching und Mike Rafalcyk im Gleichklang hervor, natürlich wieder mit ihren bewährten Kicks ins Publikum. Die Rhythmusfraktion aus Sascha Kühn (Keys), Wolfgang Diekmann (Bass) und Uwe Petersen (Drums) steuerte das Rhythmusschiff souverän durch alle bluesverwandten Fahrwasser.