Heiligenhaus. . Der Hegering hat an der Höseler Straße 15 Reflektoren installiert, die die Tiere vor den Autos warnen sollen. Sie bieten auch noch vor einer anderen Gefahr Schutz.

Als es schon dunkel war, hat sich Gisela Hamer am Sonntagabend in ihr Auto gesetzt und ist losgefahren. Auf der B 227 ging’s über Ratingen nach Heiligenhaus, ganz besonders hat sie für das Stückchen zwischen dem Ortsausgangsschild von Hösel und dem Golfclub interessiert. Aus einem ganz bestimmten Grund, denn seit Samstag sind dort an den Leitpfosten blaue Wildwarnreflektoren angebracht, die sowohl Autofahrer wie auch Tiere vor schlimmen Unfällen bewahren sollen. „Diese Reflektoren sind sehr nützlich“, sagt die Presseobfrau des Hegerings Heiligenhaus-Hösel, „man achtet dann vermehrt auf den seitlichen Fahrstreifen.“

Holzkreuze wurden zerstört

Gemeinsam mit ihren Hegerings-kollegen Jan Achterfeld und Solveig Dorn hat Gisela Harmer am Samstag 15 solcher Reflektoren an den Leitpfosten installiert. Die neu entwickelten Sicherheitsvorkehrungen haben bereits im ganzen Bundesgebiet die erhoffte Wirkung erzielt. „Wenn das Scheinwerferlicht darauf scheint, entsteht eine blaue Lichtzone“, erklärt Hamer, „die Farbe Blau mag das Wild nicht, es ist so was wie eine Schreckensfarbe.“ Die erfreuliche Konsequenz: Wo diese Reflektoren angebracht sind, gibt’s deutlich weniger Unfälle.

Die vorherigen Maßnahmen zum Wohlergehen von Mensch und Tier waren nicht weniger erfolgreich, allerdings bieten die blauen Reflektoren nun zusätzlichen Schutz: nämlich den vor Vandalismus. Mit Holzkreuzen hat es der Hegering schon an der Höseler Straße versucht. „Damit ist die Zahl der Wildunfälle auf Null gefallen“, betont Hamer. Als die Kreuze aber gestohlen oder zerstört worden sind, „gab’s auch gleich wieder einen Unfall.“ Da die neuen Reflektoren angenietet werden, sind sie auch nicht mehr so leicht zu entfernen. Besonders Jugendliche dürften sich daran die Zähne ausbeißen: „Die nehmen die nämlich gerne für die Disco, weil die dann so schön aufblitzen, wenn das Licht darauf fällt“, sagt Gisela Hamer.

Da nicht davon auszugehen ist, dass die Heiligenhauser andere Erfahrungen machen als ihre Kollegen, setzen die Jäger auch in Zukunft eher auf die Reflektoren als auf Holzkreuze. „Die sind ja nicht teuer und schnell angebracht“, meint Gisela Hamer. 50 Stück kosten 265 Euro, die 15 an der Höseler Straße waren am Samstag innerhalb von einer Stunde installiert. Hamer weiß auch schon, wo sie demnächst zum Einsatz kommen könnten: „Die Ruhrstraße ist auch so ein neuralgischer Punkt, an dem es häufig zu Wildunfällen kommt.“