Heiligenhaus. . Westafrika zu Gast im Club: Der Ghanaer Adjiri Odametey verzaubert die Besucher mit einem ungewöhnlichen Konzert.

Wie eine Massage für die Sinne ist die Musik von Adjiri Odametey. Zu afrikanischen Klängen konnten die Besucher im Club alle Gedanken einfach mal baumeln und sich in eine fremde Welt entführen lassen. Doch nicht nur die traditionellen Klänge aus Ghana begeisterten das Publikum, auch das stattliche Arsenal an außergewöhnlichen Instrumenten sorgte für das eine oder andere Lächeln auf den Gesichtern der Heiligenhauser.

Zugegeben, auf den ersten Ton klingt die Mischung aus Weltmusik und traditionellen afrikanischen Liedern ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Gut, dass es Adjiri Odametey zu Beginn ruhig angehen lässt. Nur die hölzerne Gitarre ist zu hören – ein gewohnter Klang für europäische Ohren und ein geschickt gewählter Einstieg in das außergewöhnliche Club-Konzert.

So langsam gewöhnen sich die Sinne an die neuen musikalischen Eindrücke. Und obwohl die drei Musiker größtenteils auf „Ga“, einer in großen Teilen Westafrikas verbreiteten Sprache, singen, kommt schnell das Gefühl auf sie verstehen zu können. Odametey schafft es, und das ist eine wahre Kunst, trotz Sprachbarriere die Gefühle seiner Lieder außerordentlich gut zu vermitteln.

Dabei hilft ihm nicht nur seine volle und facettenreiche Stimme, sondern auch die Vielzahl an traditionellen afrikanischen Instrumenten. Für eine ganz besondere Stimmung sorgt zum Beispiel die Mbira – „Die Seele der Urahnen.“ Das kleine Instrument ist gespickt mit Metallzungen, die von dem Musiker mit den Fingern angeschlagen werden. Das Ganze sieht dann ein wenig so aus, als würde Odametey eine SMS schreiben. Wie es klingt? Wie Regentropfen die auf eine Mischung aus Drehleiher und Xylophon fallen. Das kleine Instrument passt perfekt zum vor Lebenslust sprühenden Liebeslied „Awula“.

Unverfälschter Klang Ghanas

Einen ganz untypischen Klang hat auch das Balafon aus den nördlichen Teilen Ghanas. Gespannt wie eine Hängebrücke hängt das Xylophon über Kalebassen, birnenförmigen Kurbissen, die als Resonanzkörper dienen. Wer jetzt auch den ordinären Klang eines Xylophons erwartet, wird beim ersten Ton wirklich überrascht. Denn eigentlich ähnelt das Balafon eher der in der Südsee verbreiteten Steeldrum, die bei jedem Ton hölzern nachvibriert.

Adjiri, Richard und Robert gönnen den traditionellen Instrumenten immer wieder ein Solo, um den vollen Klang entfalten zu können, nur um dann mit rhythmischer Unterstützung wieder einzusteigen. Adjiri Odametey versteht es wie kaum ein anderer, musikalische Akzente zu setzten. Der reine, unverfälschte und unglaubliche ehrliche Klang ist es, der seine Musik zu einem besonderen Genuss für alle Sinne macht.