Heiligenhaus. . Das ehemalige „Schnäppchen“-Ladenlokal am Kirchplatz wird zum Büro umgebaut. Hier sollen Bürger bald Beratungsangebote finden.

Von außen ist nicht viel zu sehen. An der Fensterscheibe klebt noch der Aufdruck „Räumungsverkauf“ über dem Schriftzug „Das Schnäppchen“. Aber im Inneren des seit Juli leer stehenden Ladenlokals wird seit einigen Wochen kräftig gewerkelt. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Niederberg möchte die prominente Ecke am Kirchplatz/Kettwiger Straße zum „Info-Punkt“ ausbauen.

„Derzeit wird das Ladenlokal in ein Büro umgestaltet“, berichtet Diakonie-Geschäftsführer Werner Starke. Eine Rigipswand wird in den 48 qm messenden Raum eingezogen, damit vertrauliche Beratungsgespräche auch vertraulich bleiben. Denn genau daran bestand bislang ein Mangel. „Die Räumlichkeiten in der Gohrstraße sind weniger gut geeignet. Häufig müssen Klienten und Hilfesuchende auf dem Gang warten. Es ist einfach zu eng“, erläutert der Geschäftsführer. Die Gohrstraße sei – obwohl nicht weit von der Innenstadt entfernt – auch nicht so zentral gelegen. „Am Kirchplatz wollen wir Präsenz zeigen“, sagt Starke entschlossen.

Angebote wie die allgemeine Sozialberatung, die Suchtberatung, die Rechtsberatung oder auch die Beratung zur Pflege dementiell erkrankter Menschen oder Informationen zum Frisch-Menü-Dienst sollen ab November gebündelt am Kirchplatz zu finden sein. „Weite Wege brauchen Bürger, die gerade ihren Einkauf erledigt haben, dann nicht mehr zu machen“, hebt Starke den wichtigsten Effekt hervor. Präsenz in der Innenstadt – das vermindere zudem die Schwellenängste. „Mal eben reingehen, und sei es nur, um einen Flyer mitzunehmen, das fällt nicht schwer.“ Weshalb das Diakonische Werk derzeit auch bemüht sei, die Stadt mit ihrer Ehrenamt-Agentur „Harfe“ für einen Umzug vom Rathaus zum Kirchplatz zu interessieren.

Viel Erfolg wünscht der Diakonie Heiko Boekstegers vom Verein „Beratung und Projekte Velbert“ (bepro). Dieser hatte in dem Ladenlokal „Das Schnäppchen“ betrieben. „Gerne wären wir geblieben, aber das Projekt trug sich nicht mehr“ , erinnert Boekstegers. Frauen mit geringer Berufsqualifikation den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, war das Ziel. Doch die Zuschüsse aus dem Jobcenter wurden zurückgefahren. Trotz gespendeter Waren blieb der Verein mehr und mehr auf den Kosten sitzen.

Nun also die Wiederbelebung des Standorts: Boekstegers freut sich, dass die „Schwester“ Diakonie nun dort bald einzieht.