Heiligenhaus. . Weniger Parkplätze, weniger Kunden und natürlich auch weniger Umsatz: In den Geschäften an der Hauptstraße ist der Innenstadt-Umbau spürbar
Auf dem Rathausplatz rollt schweres Gerät nah an den Bauzaun heran, zwischen der Hauptstraße und dem Basildonplatz werden auf dem gesperrten Zugang neue Steine verlegt, das Gerüst vor der Aldi-Passage erfordert ständiges Ausweichen auf dem Gehweg, vor Woolworth und C&A stehen große Fahrzeuge der arbeitenden Firmen – man möchte fast meinen, dass die Heiligenhauser Innenstadt generalüberholt wird. Trotz der Vorfreude aufs Endergebnis bereiten die Bauarbeiten und provisorischen Parkplätze vereinzelt Händlern Sorgen: Kunden bleiben weg, es wird weniger Umsatz gemacht.
„Mir fehlen 15 bis 20 Prozent Stammkunden“, sagt Bernd Wacket. Das anfängliche Loch in den Kassen sei inzwischen wieder ausgeglichen; vor allem, weil der Inhaber des Rewe-Marktes an der Hauptstraße zum Teil die Kunden abgreift, die normalerweise vor den derzeit verschlossenen Aldi-Türen stünden. Zudem werden täglich Einkäufe nach Hause geliefert. „Das ist ein Service“, sagt Wacket, „der den Kunden dazu antreibt, auch zu bleiben.“
Parken bei Hitzbleck
Dass Fahrradhändler Walter Wildmann die Situation gelassen hinnimmt („Dass die Baustelle den Umsatz nicht fördert, ist klar. Aber ich habe ein Computer-Bild, wie der Platz später aussehen soll – das lässt mich die Situation ertragen“), liegt nahe: Er hat eine Monopolstellung in Heiligenhaus und profitiert nach dem Ende der Bauarbeiten am Basildonplatz vom perfekten Zugang zu seinem Geschäft.
Im Gegensatz zu Bernd Wacket empfindet ein anderer Händler, der namentlich nicht in Erscheinung treten möchte, die Parkplatzsituation auf der Hauptstraße aber als großes Problem. Die momentan auf dem Basildonplatz gesperrten Stellplätze „sorgen bei vielen Kunden für Verwirrung, sie fragen sich: Gibt’s in Heiligenhaus keine Parkplätze mehr?“ Mit Kollegen wurde nachgezählt: Auf dem Basildonplatz fielen 94 Plätze weg, vom Autohaus bis zur Polizeiwache wurde eine der beiden Fahrspuren für 55 provisorische Parkmöglichkeiten geopfert, im „echten Innenstadtkern“ zwischen der St.-Suitbertus-Kirche und der Alten Kirche seien es nur 33. „Die können das nicht mal eben auffangen.“
Michael Krahl, bei der Stadt Leiter des Fachbereichs Straßenbau, teilt die Eindrücke nicht: „Die Kapazitäten auf der Hauptstraße reichen aus.“ Da auch der Parkplatz der Firma Hitzbleck (siehe Kasten) zur Verfügung steht, könnten Kunden die Hauptstraße auch seitlich des Rathauses gut erreichen.