Heiligenhaus. . IMS Messsysteme beliefert Firmen rund um den Erdball. Heiligenhauser wissen wenig über das Unternehmen. Das soll sich bei einem Tag der offenen Tür ändern.

Rainer Fackert ist Geschäftsführer bei der IMS Messsysteme GmbH – und als solcher der Herr aller Schlüssel. So scheint es zumindest, wenn man als Besucher mit ihm auf dem weitläufigen Firmengelände dies- und jenseits der Dieselstraße im Gewerbegebiet Hetterscheidt-Nord unterwegs ist.

Ohne ein chipgesteuertes oder auch mal ein herkömmliches Bart-Exemplar kommt man in keinen Bereich, kein Gebäudeteil hinein. Das mittelständische Unternehmen gibt sich – verständlicherweise vor allem aus Sicherheitsgründen – Außenstehenden gegenüber eher zugeknöpft.

Klein angefangen

„Dabei sind wir eigentlich gar nicht so“, möchte Rainer Fackert dieses Bild zurechtrücken. Was sich in den verschiedenen Werkshallen und auf den Prüffeldern des weltweit operierenden Unternehmens tut, was hinter den Türen vor sich geht, auf denen auch schon mal der Hinweis „radioaktiv“ steht, das sollen interessierte Bürger ruhig anschauen dürfen. Gelegenheit dazu besteht am Tag der offenen Tür am 24. August.

Das berührungslose Messen von Stahl-, Metall- und Aluminiumprodukten mittels Isotopen schon während des Fertigungsprozesses wurde maßgeblich von IMS entwickelt. 1980 von ehemaligen AEG-Mitarbeitern (Hartmann & Braun am Höseler Platz) gegründet, hatte die kleine Firma zunächst in Essen-Kettwig ihren Sitz. Im Gewerbegebiet Hetterscheidt-Nord boten sich sechs Jahre später weit bessere Entwicklungschancen.

Die Mitarbeiterzahl wuchs rasch in den dreistelligen Bereich, die Nachfrage nach den Präzisionsinstrumenten aus Heiligenhaus stieg weltweit. „Wir arbeiten inzwischen zu 92 Prozent für den Export“, sagt Fackert, der mit Hen­drik Schultes die Geschäftsleitung innehat.

Längst ist IMS eine Größe in der Branche; es gibt eigene Firmenstandorte in den USA, Mexiko und in Asien sowie Vertretungen rund um den Globus. Erweiterungen am Stammsitz Heiligenhaus wurden vorgenommen. „Zwölf Millionen Euro haben wir in den letzten fünf Jahren investiert“, betont Fackert.

Photovoltaik-Anlage

Jüngste Projekte waren dabei die seit Juni 2012 in Betrieb genommene Kantine mit dem im Untergeschoss befindlichen Schulungszentrum und der Anbau eines Fertigungsgebäudes (Röntgentechnik). Ferner wurde eine Photovoltaik-Anlage (sie kostete allein 800 000 Euro) auf dem Gelände installiert. Eine Heizungsanlage mit Wärmerückgewinnung entsteht derzeit. In den nächsten Jahren könnte sich der Geschäftsführer weitere Bauten vorstellen – 10 000 qm Fläche stehen am Rande des Gewerbegebietes (Richtung Flurweg) noch zur Verfügung. „Das hängt aber von einer stabilen Weltwirtschaft ab.“

Zunächst jedoch gilt es, das Schulungszentrum in Betrieb zu nehmen. „Hier ist alles wie im wahren Leben“, erklärt Rainer Fackert und freut sich, den Besuchern Ende August so zusagen Prüffelder en miniature zeigen zu können. „Hier schulen wir künftig unsere Kunden. Denn die müssen ja mit den Geräten umgehen können.“ Am „lebenden Objekt“ sei das bislang geschehen, was ab und zu doch zu Störungen im Produktionsprozess geführt habe. „Hier unten haben wir den direkten Zugriff auf die Software. Das ist praktisch.“

Besonderen Wert legt IMS auf die Ausbildung. Denn eine räumliche Erweiterung bedeute auch immer eine personelle, sagt Fackert. Ob Software- oder matheinteressiert – Schüler und Studenten sind zum Tag der offenen Tür in Hetterscheidt herzlich eingeladen. „Und wenn wir im Weiteren Unternehmen und Fachkräfte zusammenbringen können – umso besser“, findet der IMS-Geschäftsführer.

Am 24. August: Führungen durch die verschiedenen Bereiche

Eingeladen zum Tag der offenen Tür bei der IMS Messsysteme GmbH sind am Freitag, 24. August, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Ebenso angesprochen sind die Schulen, die Absolventen des Campus’ Velbert/Heiligenhaus und der Fachhochschule Gelsenkirchen, Vertreter des Unternehmervereins Schlüsselregion sowie aus Politik und Wissenschaft. Los geht es um 10 Uhr, das Ende ist für 20 Uhr geplant.

Dazwischen haben die Besucher die Möglichkeit, an Vorträgen und Führungen teilzunehmen. Führungen gibt es in den Bereichen Röntgen, Prüffelder, Mechatronik und Schulung. Sie werden ab 10 Uhr alle 15 Minuten angeboten; die letzte Vormittagsführung beginnt um 11 Uhr. Die Nachmittagsführungen finden ab 14 Uhr statt (die letzte beginnt um 18 Uhr). Jede Führung dauert gut eineinhalb Stunden.

In den Besprechungsräumen finden halbstündlich ab 14 Uhr Vorträge statt. Jeder Vortrag dauert circa 30 Minuten. Thematisch geht es um IMS Messsysteme als Arbeitgeber, Produkte „Kaltbandbereich“, Produkte „Warmbandbereich“ und „Service weltweit“ (Anmeldungen werden erbeten).

Im Festzelt findet um 12.30 Uhr das offizielle Programm statt – mit Ansprachen der IMS-Geschäftsleitung, des Bürgermeisters, der beiden Bundestagsabgeordneten sowie des Landrates.