Heiligenhaus. . Erstes Treffen des Heiligenhauser Leserbeirates bei hochsommerlichen Temperaturen. Im Mittelpunkt stand das neue Erscheinungsbild der Tageszeitung.

Einige Schweißperlen standen den Teilnehmern der ersten Sitzung des neuen Leserbeirats auf der Stirn – nicht weil die Redaktion hier zum Training für die Olympischen Spiele aufgerufen hätte. Nein, die sommerliche Hitze machte vor den Türen unseres Hauses in diesen Tagen leider nicht halt. Kalte Getränke und ein „Luftquirl“ sorgten aber für schnelle Abhilfe.

Das erste Treffen stand ganz im Zeichen der neuen WAZ. Seit Mitte der Woche präsentiert sich unsere Zeitung in einem neuen Outfit – die Ausgabe Heiligenhaus hat eine neue Lokalseite dazubekommen, die Bürgerseite. Hier ist Platz für die Anliegen der Heiligenhauser, sie setzen die Themen, die ihnen wichtig sind, egal ob sie groß oder klein sind.

Den Finger in die Wunde legen

Das ist ganz nach dem Geschmack von Achim Luthe. Der 62-Jährige schaut sich regelmäßig in seiner Heimatstadt um – gern zu Fuß als Wanderer oder als Radfahrer und oft auch mit der Fotokamera. Ungerechtigkeiten mag er nicht, erklärt der ehemalige Fertigungsleiter von ABB. Den Finger in die Wunde legen, das will er in Zukunft noch häufiger als bisher schon.

Auch Nina Beer (35 Jahre) bekommt viel mit. Sie ist die zweite Hälfte von „Kotthaus und Beer“, der Buchhandlung am Ort. „Ich habe immer ein offenes Ohr, was in der Stadt alles los ist. Bei uns im Geschäft bekommt man viel mit. Da kann ich sicher das eine oder andere als Anregung in den Leserbeirat einbringen“, verspricht die 35-Jährige, die nach ihrer Buchhändlerinnenausbildung berufsbegleitend studierte. Heiligenhaus hat sie für ihre Familie als Wohnort auserkoren: „Hier werde ich Wurzeln schlagen.“

Tageszeitung ist Heimat

Das hat Jürgen Karl schon lange getan. Seit 1948 lebt der 73-Jährige in Heiligenhaus und bekennt: „Ich hab’ die Stadt einfach gern.“ Sein Urgroßvater stammte schließlich schon aus Heiligenhaus. Genauso wie die Stadt liegt ihm seine Tageszeitung am Herzen: „Dort lese ich, was alles passiert.“ Das neue Erscheinungsbild der WAZ gefalle ihm – und jetzt sei auch viel mehr Platz.

Über Jahrzehnte hinweg hat auch Karl Schroth (der eigentlich in Velbert groß geworden ist) die WAZ Heiligenhaus begleitet – als aufmerksamer Leser, als Gewerkschafter (Ymos, Valeo), als Awo-Mitglied. „Die Zeitung ist besser in der Schrift geworden. Als älterer Mensch schätze ich das“, sagt der 69-Jährige und wünscht sich weiterhin eine intensive Berichterstattung über die Betriebe.

Netzwerkbildung – das ist das Anliegen von Udo Weber. Der 56-jährige Betriebselektriker war einst Mitbegründer des Bürgervereins Oberstadt Nord und dort lange im Vorstand aktiv. Der Aufbau von nachbarschaftlichen Netzwerken für ein besseres Miteinander ist sein Ziel. „Dies kann in Form eines Vereins oder einer Interessengemeinschaft sein. Dabei ist mir eine gut funktionierende Lokalberichterstattung äußerst wichtig“, betont Weber.

Am Ball bleiben

Informiert sein über ihren Wohnort, das möchte natürlich auch Marianne Schuster. Die Mutter zweier erwachsener Söhne arbeitet bei einem Automobildienstleister nahe Köln. Erst abends hat die 61-Jährige Gelegenheit, so richtig in die WAZ zu schauen. Umso wichtiger ist es ihr, am Ball zu bleiben. „Ich bin gespannt, was wir im Leserbeirat alles anstoßen – in der Stadt und in der Zeitung“, sagt Marianne Schuster. Was ihr am neuen Seitenkopf der Lokalausgabe fehlt: das Stadtwappen, „das gab es da früher mal!“ Und Nina Beer findet es „schade, dass der Schriftzug Heiligenhaus vom Freisteller überdeckt wird.“

Erste Themen haben die Mitglieder des Leserbeirats ebenfalls bereits benannt: den Einzelhandel, die Parkplatzsituation und die Stadtteilarbeit.