Heiligenhaus. .

Angst und Verunsicherung bei einem der traditionsreichsten Unternehmen der Stadt: Bei WSS drohen betriebsbedingte Kündigungen. Der Schloss- und Beschläge-Hersteller schließt seinen Standort an der Mozartstraße und will alle Betriebsaktivitäten im Werk in der Hauptstraße zusammenführen. In einer Betriebsversammlung informierte die Geschäftsleitung gestern die Belegschaft über die Ziele und den Weg des Zusammenwachsens beider Betriebsteile.

400 Mitarbeiter

Rund 400 Mitarbeiter sind bei WSS beschäftigt. Wie viele von ihnen von betriebsbedingten Kündigungen betroffen sein werden, ist noch unklar. „Zeitpunkt und Umfang stehen noch nicht fest“, so Guido Lücker, Sprecher der Geschäftsleitung, auf Anfrage der WAZ. Nach Informationen des Betriebsratsvorsitzenden Volker Ebel soll es aber um mehr als zehn Prozent der Belegschaft gehen. Die Stimmung unter den Angestellten sei dementsprechend schlecht, die Verunsicherung groß. „Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, kündigt Ebel an. Noch im April sollen Sozialplan und Interessenausgleich aufgesetzt werden. Aktuell stehe man bei den Verhandlungen mit der Geschäftsleitung jedoch noch ganz am Anfang, fühle sich gut informiert.

Standort sichern

Die Mitarbeiter aus der Mozartstraße sollen in Kürze zur Hauptstraße umziehen. So will man Arbeitswege kürzer, Abläufe praktischer gestalten. Das dann leere Gebäude sei gemietet, über die zukünftige Nutzung noch nicht entschieden, so Geschäftsführer Guido Lücker.

Grund für die anstehenden Maßnahmen seien gestiegener Kostendruck und die Konkurrenz zu Wettbewerbern, die in Billiglohnländern produzieren lassen. „Wir möchten nicht abgehängt werden“, sagt Lücker. Mit den Entscheidungen wolle man den Standort im Herzen von Heiligenhaus langfristig sichern.