Heiligenhaus. . Albie Donnelly hat zu seinem traditionellen Konzert in den Club geladen: Gute Stimmung garantiert.

Wenn Albie Donnelly ruft, dann strömen die Heiligenhauser in Scharen herbei. Die Fangemeinde des Liverpooler Musikers wächst stetig weiter. Kein Wunder also, dass der Club fast aus allen Nähten platzte, als Donnelly und Supercharge eindrucksvoll das Ende der besinnlichen Weihnachtszeit einläuteten.

Im Jugend- und Freizeitzentrum „Der Club“ herrschen gut und gerne 30 Grad. Vor der Bühne stehen die Menschen dicht gedrängt Schulter an Schulter. Weiter hinter ist es zwar nicht mehr ganz so kuschelig, doch immer noch außergewöhnlich voll. Bei jedem, dessen Kleidungswahl auf Strick oder Langarm gefallen ist, stehen schon vor Beginn des Konzertes die Schweißtropfen auf der Stirn. Dann betreten Albie Donnelly und Supercharge die Bühne und schon nach den ersten Tönen steht fest, für Donnelly und die Band ist die besinnliche Weihnachtszeit vorbei. Die Musiker geben von vornherein Vollgas und heizen dem Publikum ordentlich ein. Der patentierte Mix aus Rhthym’n’Blues, Funk und Jazz fährt sofort in die Glieder und bringt den Bewegungsapparat ordentlich in Schwung. Aus einem Fußwippen, wird schnell ein Kopfnicken und ehe man sich versieht, schwingt auch schon der ganze Oberkörper im eingängigen Rhythmus mit.

Singendes Saxofon

Albie Donnelly – typisch mit Glatze, Vollbart und einer unverschämt lässigen Sonnenbrille – schafft das, was nur wenige Musiker hin bekommen, er lebt und erlebt die Musik auf der Bühne jedes Mal von neuem. Die raue Stimme des Liverpoolers passt einfach perfekt zu den Blues-Stücken. Doch so richtig aufdrehen kann Donnelly erst am Saxofon. Das goldene Blechinstrument scheint regelrecht zu singen.

Ebenfalls eine äußert gute Figur macht auch Jürgen „Big Jay“ Wieching am Saxofon. Trotz jahrzehntelanger Bühnenerfahrung sieht man dem groß gewachsenen Musiker immer noch an, wie viel Spaß er beim Spielen hat.

In den kleinen Club der Blechbläser reiht sich auch Posaunist Mike Rafalcyk ein und harmoniert prächtig mit Donnelly und Wieching. Roy „The Boy“ Herrington entfacht mit seiner E-Gitarre einen regelrechten Orkan auf der Bühne und auch im Publikum.

Blues-Olymp

Der sympathische Engländer drängt sich nämlich mitten in die Menge und spielt dort sein Solo weiter. Auch vor dem Tresen des Clubs macht Herrington nicht Halt und erklimmt kurzerhand seinen ganz persönlichen Blues-Olymp.

Weiter unten setzen die Töne von Wolfgang „Bolle“ Diekmann an. Der Bassist löst mit seinem Saiteninstrument ein wohliges Vibrieren tief in der Magengrube aus. Im Hintergrund rocken derweil Schlagzeuger Uwe Petersen und der „ein bisschen kranke“ Pianist Sascha Kühn.

Kurz um, das Konzert von Albie Donnelly und Supercharge war ein gelungener Jahresabschluss. Nicht umsonst nannte Blues Legende B.B. King Supercharge „die beste Rhythm’n’Blues Band Europas.“