Normalerweise hat mein Mann eine positive Einstellung zu meinen Kontaktlinsen. Sparen meine scharf sehenden Augen ihm doch schon am Frühstückstisch seine Muskelkraft, wenn er die Zeitungsseite mit dem interessanten Artikel einfach nur auf die Distanz hochhalten muss, statt sie mir auf – inzwischen recht geringe – Lesenähe vor Augen zu führen.
Kürzlich schlug diese Einstellung abrupt ins Gegenteil um. Es geschah beim Wohnungsputz. Er fand, er habe das Wohnzimmer fertig geputzt, ich fand das nicht. Ein paar Kleinigkeiten hatte ich da schon noch gesehen.
Da waren die Fingerabdrücke auf der Kommode, eine Staubinsel hinter dem Fernseher, . . . Als ich ihn darauf hinwies, sagte er nur: „Kannst Du nicht mal Deine Kontaktlinsen rausnehmen?“