Heiligenhaus. .

Die Sektkorken knallen im Minutentakt. Es ist wahrhaftig ein Tag zum Feiern: Das kath. Kinder- und Familienzentrum St. Ludgerus ist nun offiziell eröffnet worden. Der Weg dahin war gar nicht einfach.

„Als ich die Nachricht bekommen habe, habe ich einen Luftsprung gemacht und wollte nur noch feiern“, erinnert sich Silvia Baruffulo-Thelen und bekommt ein Leuchten in den Augen. Schon als sie im Jahre 2009 anfing in der Kindertagesstätte zu arbeiten, sei der Schritt zum Familienzentrum ihr größter Wunsch gewesen. Bis es dann soweit war, mussten die Leiterin und ihr Team einiges über sich ergehen lassen – am Anfang eines Kinderparadieses steht nämlich ein langer und sehr bürokratischer Weg. „Man wird vom Land NRW geprüft und muss bestimmte Kriterien erfüllen. Das Schwierigste ist jedoch, die ganzen Kooperationspartner zu bekommen. So ein Netz aufzubauen kostet sehr viel Zeit“, erklärt Silvia Baruffulo-Thelen.

Medizinische und therapeutische Kurse

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Von DerWesten

Zudem musste sie eine pädagogische Konzeption erstellen und nachweisen, dass genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Am 30. Juni war es dann endlich soweit und „wir wurden vom Land als Familienzentrum zertifiziert.“

Doch warum wollte Silvia Baruffulo-Thelen weg von der Kindertagesstätte und hin zum Familienzentrum? „Ein Kind ist nie isoliert zu sehen. Die Eltern gehören immer mit dazu und es ist wichtig, die ganze Familie mit einzubeziehen“, findet die Leiterin. Deshalb bietet das Zentrum in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern auch viele Kurse für Eltern und Kinder an. Das Besondere sei auch (und darauf ist sie sichtbar stolz), dass die Eltern sich viele Wege ersparen. „Die therapeutischen und medizinischen Kurse können hier im Haus stattfinden.“ Das heißt, wenn ein Kind Ergotherapie brauchen sollte, müssen Mama und Papa nicht 20 km zur nächsten Praxis fahren. „Das vermittelt den Familien ein Gefühl der Geborgenheit. Sie sollen sich hier einfach wohlfühlen“, beschreibt sie eines der Ziele.

Wie der Samen der Blume werden die Kinder weit hinausgetragen

Wichtig war es der Dame mit den großen Träumen auch, der Einrichtung einen Namen zu geben. „Wir haben uns Pusteblume genannt, weil wir wie deren Samen weit hinausgetragen werden möchten.“ Das Familienzentrum wolle sich in der Stadt verwurzeln. Die Kinder finden den neuen Namen jedenfalls super und verewigen bunte Handabdrücke auf der Leinwand. Das zwölfköpfige Erzieherteam macht derweil weitere Pläne. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Baruffolo-Thelen – und ist des Wanderns noch nicht müde.