Heiligenhaus. .

In punkto gute Nachrichten rennt man bei der Kiekert AG offene Türen ein. Doch wenn es ans Eingemachte geht, gibt sich die Firma so verschlossen wie ihr Produkt. Zu Gerüchten, dass das Unternehmen verkauft werden soll, will Unternehmenssprecher Sven van Zoest nichts sagen. Bestätigen kann er nur, dass es Interessenten gibt.

Anfragen habe es allerdings „schon immer“ gegeben, relativiert van Zoest. Auch wenn er zugibt: „Wir verzeichnen heute ein stark gestiegenes Interesse strategischer Investoren, die Kiekert in den eigenen Unternehmensverbund aufnehmen wollen.“ Ob zum Beispiel Investoren Tschechien, Amerika, Mexiko oder China dazu gehören, wo Kiekert Standorte betreibt, zu solchen Fragen sagt der Sprecher nur: „Zum Kreis der Interessenten können und dürfen wir keine Auskunft geben.“

Standort Heiligenhaus soll weiterentwickelt werden

Unabhängig von einer etwaigen Übernahme des Konzerns dürfte der Standort Heiligenhaus mit seinen 800 Arbeitsplätzen aber auch über die Standortgarantie Ende 2012 hinaus nicht in Gefahr sein. Laut van Zoest habe Kiekert in den vergangenen vier Jahren den „Stammsitz in Heiligenhaus in seiner Funktion als globales Headquarter nachhaltig gestärkt“. Vor Ort biete man Automobilherstellern „die modernsten und umfangreichsten Forschungs-, Entwicklungs- und Test-Kapazitäten für Schließsysteme weltweit“. Das soll sich auch nicht ändern: „Zukünftig wird sich Kiekert Heiligenhaus noch stärker in die Rolle als Think-Tank und als die weltweite Schaltstelle bewegen“, prognostiziert van Zoest. Was die Zukunft der Ingenieurausbildung am Campus Heiligenhaus angeht, fasst der Unternehmenssprecher sich kürzer: „Aus heutiger Sicht wird sich nichts an dieser Kooperation ändern.“

Die Gesamtlage von Kiekert sieht van Zoest positiv. „Weltmarktführer“, „kerngesund“, diese Worte gehen ihm leicht über die Lippen. „Von der Wirtschaftskrise spüren wir heute nichts mehr“, sagt er. „Ganz im Gegenteil, der Boom bei den Absatzzahlen der Fahrzeughersteller schlägt bei uns voll durch.“ Das heißt dann wohl zumindest, dass ein Verkauf den Investor teuer zu stehen kommen würde.