Heiligenhaus. .

Die erste Phase ihres Studiums haben sie hinter sich – und damit schon eine Berufsausbildung in der Tasche: 26 Studenten und zwei Studentinnen des ersten Jahrgangs der kooperativen Ingenieurausbildung der Hochschule Bochum auf dem Campus Velbert/Heiligenhaus.

„Sie haben heute mehr als eine Etappe erreicht. Sie sind ausgelernt, Sie haben einen Beruf, auch wenn Sie in diesem Konstrukt noch auf dem Weg sind – aber auf dem Weg ist man ohnehin immer“, betonte Norbert Woehlke, stellvertretender Geschäftsführer des Bereichs Berufsbildung der IHK Düsseldorf, gegenüber den frisch gebackenen Fachinformatikern, Mechatronikern, Technischen Zeichnern, Industrie- und Werkzeugmechanikern.

Die Urkunden ihres IHK-Facharbeiterabschlusses bekommen sie zwar ganz profan per Post, doch am Freitag wurde erst einmal das erfolgreiche Ende der zweijährigen betrieblichen Ausbildung gefeiert – bevor sich die Studentinnen und Studenten jetzt voll auf ihr Ingenieurstudium konzentrieren können.

„Sie haben einen großen, einen wichtigen Schritt hinter sich gebracht“, lobte auch der Präsident der Hochschule Bochum, Prof. Martin Sternberg. „Das ist kein Massengeschäft, sondern ein Knochenjob, die betriebliche Ausbildung, die zudem noch verkürzt wurde, parallel zum Studium zu absolvieren. Das erfordert den ganzen Mann und die ganze Frau.“

„Es war eine Knochenarbeit“, sagt auch Student Marcel Hembrock (22), der sich jetzt Fachinformatiker nennen darf. „Ich bin froh darüber, dass ich während der Arbeitszeit teilweise lernen konnte“, blickt er auf die harte Zeit der Prüfungsvorbereitung zurück.

Marcel Hembrock ist gewissermaßen ein „Exot“ unter den Studenten – hat er doch als einziger seine Ausbildung nicht bei einem Industrieunternehmen, sondern direkt beim Kreis Mettmann gemacht. „Dabei durfte ich auch noch am Berufsschul-Unterricht teilnehmen“, erzählt der 22-Jährige, der nach dem Abitur auf jeden Fall studieren wollte. Über eine Informationsveranstaltung hat er von der kooperativen Ingenieurausbildung gehört. „Es ist doch schön, wenn man sagen kann: Ich hab’ ne Ausbildung und ich hab’ ein Studium.“

„Spannend“ fand Nadine Sticherling (25) ihre Ausbildungsphase. „Rein vom Beruf her habe ich gut was gelernt und bin vom Unternehmen gut unterstützt worden“, sagt die frisch gebackene Mechatronikerin, die ihre Ausbildung bei der Velberter Firma Huf gemacht hat. „Es wurde darauf geachtet, dass sich

Auch interessant

Studium und Beruf nicht gegenseitig behindern.“ Gewählt hat die 25-Jährige das duale Studium wegen der Praxisnähe. „Jetzt weiß ich, wie es in den Herstellungsprozessen aussieht – in der Theorie gibt es ja nur Zahlen und Formeln.“ Der Firma Huf bleibt sie auch nach der Ausbildung treu: „In den Semesterferien arbeite ich im Unternehmen weiter.“

Auch für die Hochschule Bochum ist es mehr als ein Etappenziel, dass der Pionierjahrgang die Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht hat. „Der Standort entwickelt sich außerordentlich gut“, freut sich Präsident Prof. Martin Sternberg, der für das dritte Jahr bereits 60 Studenten auf dem Campus Velbert/Heiligenhaus erwartet – und den Neubau auf dem ehemaligen Kiekert-Gelände an der Kettwiger Straße noch in diesem Jahr in Angriff nehmen will.