Heiligenhaus. .

Einen Crashkurs in Sachen BWL bekamen die Besucher des Clubs am Mittwochabend von Kabarettist H.G. Butzko verpasst. Schwere Kost, gewürzt mit jeder Menge Wortwitz, bissigen Spitzen und verfeinert mit einer Prise Ruhrpott-Philosophie.

„Wenn ich Gammelfleisch will, geh’ ich nicht in die Pommesbude, sondern in den Reichstag“, wettert H.G. Butzko. Nicht der einzige Schuss gegen den Bug der Politiker. Merkel sei ein schwarzes Loch, das sämtliche FDPler in sich einsauge und die Funktion von Rainer Brüderle habe auch keiner so richtig verstanden. Politische Schachzüge, über die Kabarettist Butzko mittlerweile nur noch lachen kann oder an seinem Stehtisch halb zusammenbricht.

Die Banker unter Dauerfeuer

Doch in dem neuen Programm des Gelsenkircheners stehen nicht die Politiker im Dauerfeuer, sondern die Banker und das ganze Finanzkonzept der BRD. „Verjubelt“ streut ordentlich Salz in die augenscheinlich zuwachsende Finanzkrisen-Wunde der vergangenen Jahre. „Klar ist die Situation besser geworden“, so Butzko, „der Patient ist nicht mehr auf der Intensivstation, sondern mit Schläuchen und Beatmungsgerät im Rollstuhl auf dem Balkon der Klinik.“

Ohne Moos nix los, heißt es im Volksmund. Der Ruhrpott-Rabauke macht mit dem Euro den Beißtest. „Immer wenn ich 50 Cent in der Hand hab’, möchte ich die Folie abknibbeln, um an die Schokolade zu kommen.“ So viel zum immer „weicher“ werdenden Euro.

Kleine Abkühlung

H.G. Butzko schlüpft in die Rolle von Künstler Chris und gönnt dem Publikum damit eine kleine Abkühlung vom Finanz-Wirrwarr. Zudem stellt der Kabarettist die grundlegenden Fragen des Lebens: Wieso hat eine 24-Stunden -Tankstelle Türschlösser? Warum klebt eigentlich der Sekundenkleber nicht in der Tube fest? H.G. Butzko geht mit Genießer-Lächeln und Spikes über das politische Edelholzparkett und tritt dabei gekonnt nach.