Heiligenhaus. .

Starkregen mit 30 bis 40 Litern Wasser pro Quadratmeter – so lautet die lokale Vorhersage des Wetterdienstes für Donnerstag und Freitag (6./7. Januar); Eisregen soll außerdem vorangehen. Im Rathaus wurde am Mittwochmittag der lokale Krisenstab einberufen. „Die Wetterlage macht uns Sorge!“, sagt Feuerwehrchef Ulrich Heis.

An der Lagebesprechung, die das Ordnungsamt einberufen hatte, nahmen neben dem Stadtbrandinspektor auch Vertreter städtischer Fachabteilungen teil, die zum örtlichen SAE gehören – dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse. Und ein solches könnte bevorstehen, wenn sich die Wetterprognosen bewahrheiten.

Viele Gullys liegen unter Schnee und Eis

Dass der Eisregen auf dem kalten Boden gefrieren könnte, ist eine Sache, größere Sorgen bereitet jedoch der angekündigte Starkregen: An den Straßenrändern im Stadtgebiet liegt immer noch jede Menge Schnee, teils zu festen Eisblöcken gefroren – und die haben viele Gullys unter sich begraben. Wenn aber die Wassermassen nicht abfließen können, „könnte die Hauptstraße schnell zum ‘Canale grande’ werden“, befürchtet der Feuerwehrchef, der angesichts der aktuellen Gefahrenlage seinen Urlaub unterbrochen hat.

Erste Vorkehrungen wurden getroffen: Am Dienstag haben Mitarbeiter der Stadtwerke damit begonnen, Kanaleinlässe an neuralgischen Punkten freizulegen, zum Beispiel am tiefsten Punkt der Wülfrather Straße oder des Nordrings. 46 Einlässe in besonders hochwassergefährdeten Straßenbereichen sind in einem Kataster erfasst. Und dennoch ist das Freilegen kein einfaches Unterfangen, denn oft sind die Gullys wie in einem Eisblock festgefroren oder unter dem Schnee gar nicht erst zu finden. Ortungsgeräte helfen den Stadtwerken bei der Suche. Alle rund 2600 Gullys im Stadtgebiet kurzfristig freizulegen, ist jedoch auf keinen Fall zu schaffen.

Deutliche Plusgrade angekündigt

Zu den erwarteten Regenmengen soll noch die Schneeschmelze hinzukommen: Angekündigt sind für Donnerstag und Freitag deutliche Plusgrade. Ob diese ausreichen, die weißen Berge über den Gullys schnell wegzuschmelzen, bleibt allerdings fraglich. Stellenweise könnte es auf jeden Fall zu Aquaplaning kommen. „Autofahrer sollten einen Blick darauf haben“, fordert Ulrich Heis zu vorsichtiger Fahrweise auf.

Sorge bereiten der Feuerwehr auch die umliegenden Bäche. Bei Starkregen sollen sie heute und morgen regelmäßig kontrolliert werden. Für alle Fälle liegen auf der Feuerwache an der Friedhofsallee 300 Sandsäcke bereit, die bei Bedarf verladen und im Stadtgebiet verteilt werden. „Und wenn das nicht reicht, müssen wir uns an den Kreis Mettmann halten“, sagt Ulrich Heis. Bei der Feuerwehr Ratingen betreibt der Kreis nämlich eine Abfüllmaschine, deren Dienste die Heiligenhauser Feuerwehr schon im November in Anspruch genommen hat. „Die Maschine schafft 7000 Sandsäcke pro Stunde.“