Heiligenhaus. .

In der Herbstzeit kann man sich eigentlich dran halten mit dem Laubharken. Einmal fertig, werfen die Bäume auch schon wieder neues Blattwerk ab – und das ganze Spiel geht von vorne los. Rund um die ehemalige Grundschule Unterilp sieht das nicht anders aus.

25 Unterilper rückten am Samstag dem Grün auf die Pelle und säuberten den Heiligenhauser Stadtteil.

Die Büsche rund um die ehemalige Grundschule wurden einen Kopf kürzer gemacht. Ein wichtiger Griff zur motorisierten Heckenschere, und schon sind die Lampen am Ilpweg wieder freigeschnitten. „Das ist aber schon am Freitag passiert“, sagt Alfred Salmon, „obwohl die eigentliche Aktion erst heute stattfindet. Einige Leute haben sich dann spontan angeschlossen und den Ilpweg gefegt.“ Salmon freut sich über so viel Einsatz der Unterilper und kann immer noch nicht so recht fassen, wie viele Bürger sich für die Grün-Schneide-Aktion eingetragen haben. 25 Unterilper rücken morgens um elf mit Heckenschere, Harke und Schubkarre an, um ihren Stadtteil aufzuräumen. „Das so viele Leute hier mitmachen, ist super“, findet Salmon. Aber es ist auch nötig, denn am Ilpweg wartet noch jede Menge Arbeit auf die Unterilper.

„Die Stadt sagt immer, dass sie das nicht schafft“, erklärt Bernd-Dieter Leuschner (Pressesprecher des BV) den Grund für die ganze Aktion. Die Stadt tue sich schwer mit der Reinhaltung des Stadtteils, es mangele an Personal und am Geld. „Natürlich ist das ein wenig ärgerlich. Aber wenn die Stadt das nicht schafft, machen wir es eben selbst“, erklärt Alfred Salmon. „Wir zeigen der Stadt, dass es geht und dafür müssen wir eben selbst malochen“. Das Motto hierfür: „Frag, nicht immer, was die Stadt für unseren Stadtteil tun soll, sondern frag auch mal, was du für unseren Stadtteil tun kannst“.

Und um richtig aufräumen zu können, werden schwere Geschütze aufgefahren. Am roten Knöpfchen des kleinen Häckslers steht Max Knöll. „Ich hab den Berg Holz hier gesehen und erstmal meinen Häcksler geholt“, so Knöll. Hinter dem Ur-Unterilper stapelt sich das Astwerk mannshoch. „Die Stadt transportiert das Holz später ab, aber so große Äste kriegen wir nicht in den Container“, so Max Knöll. Und obwohl er noch einige Stunden Ast für Ast durch die Maschine jagen muss, der Unterilper hilft gerne: „Ich wohne seit 1966 hier im Stadtteil und gehöre einfach zur Unterilp.“

Und anschließend wartet ja auch noch eine leckere Belohnung auf die fleißigen Helfer. Trotz frostiger Temperaturen schmeißt der Bürgerverein den Grill an. „Ein Bierchen gibt es auch – das haben wir uns verdient“, sagt Pressewart Bernd-Dieter Leuschner.