Essen/Heiligenhaus. .

„Kinder kommen heute eher an die Spielkonsole als an die Zeit von Erwachsenen“, sagt Renate Zanjani mit Nachdruck. „Gerade für junge Menschen aus einem sozial benachteiligten Umfeld wollen wir uns einsetzen.“ Und dabei bekommt die Diplom-Sozialarbeiterin vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Niederberg jetzt Unterstützung aus Essen.

Im Rahmen einer kleinen Benefizveranstaltung in der Loge des Druiden-Ordens „Schwarzer Diamant“ stellte sie das „KinderZeit“-Projekt „Mobiles Restaurant“ vor. Es wurde von der Diakonie Niederberg und der Velberter Tafel initiiert, um Kinder und Jugendliche in benachteiligten Lebenssituationen durch gemeinsame Kochkurse zu unterstützen – demnächst erstmals im Nonnenbruch.

Grundkenntnisse des Kochens

„Wir bringen Kindern die vielfältigen Möglichkeiten der Zubereitung von Lebensmitteln, der Tischdekoration sowie das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten näher“, erklärt Zanjani. „Und das im direkten Lebensumfeld der Kinder.“ Mit dem mobilen Restaurant kann unter anderem in leer stehenden Wohnungen in Hochhausgebieten, in Kinder- und Jugendeinrichtungen oder an Tafelstandorten gekocht werden. Einfache Gerichte werden in kleinen Gruppen unter Anleitung von professionellen Köchen zubereitet. Dabei sollen Grundkenntnisse des Kochens vermittelt werden. „Es fängt oftmals schon mit der Frage an, wie man ein Messer richtig benutzt. Auch Themen wie braten und würzen werden behandelt“, sagt Zanjani. „Wir achten natürlich auch auf gesunde Ernährung und verzichten auf Fertigprodukte und Geschmacksverstärker.“ Ein Essen besteht in der Regel aus einem Hauptgericht mit Beilage und einem Nachtisch. Zur gemeinsamen Mahlzeit können auch die Eltern eingeladen werden. „Wichtig ist, dass die Teilnehmer beim Kochen viel miteinander sprechen. Es macht ihnen großen Spaß“, verrät die Projektleiterin. „Immer wenn ich mit meinem Auto vorfahre, kommen Kinder und fragen: Kochst du heute?“.

Benefizveranstaltung von Druiden-Orden

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Um dieses Projekt finanziell zu unterstützen, organisierten die Mitglieder der Loge „Schwarzer Diamant“ eine Benefizveranstaltung in ihren Räumlichkeiten. „Die Idee passt sehr gut zu den Grundwerten unserer Arbeit, wie Humanismus, Nächstenliebe und Brüderlichkeit“, meint der Vorsitzende der Essener Loge Rolf Kralemann. „Ich komme aus Velbert und war sofort angetan von diesem Hilfsprojekt. Wir möchten nun dazu beitragen, das mobile Restaurant langfristig anbieten zu können.“ Die Loge gehört zum „Vereinigten Alten Orden der Druiden“, der 1781 in London gegründet wurde. Unter dem Wahlspruch Einigkeit, Frieden und Eintracht setzen sich die Mitglieder für Toleranz und Schutz der Menschenrechte ein.

Bei der Benefizveranstaltung in Rüttenscheid hatten die Gäste die Möglichkeit zu spenden. Am Ende konnten 3000 Euro für den guten Zweck verbucht werden. „Das reicht, um das mobile Restaurant ein Jahr lang zu finanzieren“, sagt Bruder Rolf Oesterheld. Projektleiterin Renate Zanjani freut sich über das Ergebnis: „Ich bin sehr froh, dass wir das Projekt nun langfristig fortsetzen können.“