Transfergesellschaft in der Diskussion

Wie geht es mit Hitzbleck weiter? Diese Frage stellen sich zurzeit die rund 150 Mitarbeiter der Eisen- und Tempergießerei, die Ende März in die vorläufige Insolvenz gegangen ist (die WAZ berichtete). Widersprüchlich sind die Auskünfte, die die Beschäftigten aktuell vom Insolvenzverwalter einerseits und von der Gewerkschaft IG Metall andererseits bekommen.

Geht es nach dem Insolvenzverwalter, treten die Arbeitnehmer in eine Transfergesellschaft ein. Denn es gebe einen Interessenten: „Eine Initiative von Beschäftigten und deren Finanzier”, sagt Dr. Mike Westkamp, Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Bornheimer. Mit den derzeit 150 Beschäftigten könne der Betrieb allerdings nicht weitermachen. Der Übernehmer würde aber rund 70 Mitarbeiter sofort wieder einstellen, die restlichen 80 wären über die Transfergesellschaft für fünf bis sechs Monate abgesichert. „Mit diesem Modell würde der Betrieb weiter laufen. Und das ist ja, was letztlich alle wollen”, sagt Westkamp.

Kritik kommt von der IGMetall: „Durch den Eintritt in die Transfergesellschaft verlieren die Arbeitnehmer jegliche Rechtsansprüche gegenüber der Firma Hitzbleck”, warnt deren stellvertretender Vorsitzender Hakan Civelek. Er rate daher allen, die Verträge nicht zu unterschreiben.

Gewerkschaft stellt

Abfindung in Aussicht

„Auch wenn der Insolvenzverwalter mit einer Schließung droht, sind die Mitarbeiter dennoch vorerst abgesichert”, sagt Civelek. Denn erstens gelte eine Kündigungsfrist – das Arbeitsverhältnis könne frühestens zum 30. Juni beendet werden. „Außerdem gibt es danach einen Anspruch auf eine bis zu dreimonatige Gehaltsfortzahlung sowie eine Abfindung in Höhe des zweieinhalbfachen Bruttolohnes.”

Der Hitzbleck-Betriebsrat will die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze in der kommenden Woche noch einmal von allen Seiten beleuchten – zusammen mit den Beschäftigten.