Heiligenhaus. .
Wie gefährlich der Austausch im Internet sein kann, musste eine 15-Jährige aus Heiligenhaus erleben: Das Mädchen entging beim Treffen mit ihrer Internetbekanntschaft nur knapp einer Vergewaltigung. An den Schulen setzt man verstärkt auf Prävention.
Ob Facebook, Schüler-VZ oder ICQ: Für Jugendliche ist der Umgang mit den Internetplattformen normal. In Chatrooms tauschen sie Neuigkeiten aus und suchen Kontakte. Dass der zwanglose Umgang mit Daten gefährlich sein kann, musste jetzt eine 15-Jährige erleben: Wie berichtet entkam sie knapp einer Vergewaltigung, als sie sich mit einem Internet-Bekannten traf.
Was können die Schulen den Jugendlichen mit auf den Weg geben, um sich vor solchen Übergriffen zu schützen? Britta Berschick, Schulleiterin des Gymnasiums, wie auch ihre Kollegin Sonia Cohen von der Realschule haben gute Erfahrungen mit dem Präventionstheaterstück „Click it!“ gemacht. Dies wurde noch im Herbst 2009 gezeigt und thematisiert Gefahren im Netz. „Die Schüler waren sehr aufmerksam“, hat Cohen festgestellt. In den Klassen 7 bis 9 sei das eingehend behandelt worden. Im Lehrplan stehe für den Sozialwissenschaftsunterricht überdies das Thema Internet fest. Angesichts des jüngsten Vorfalls werde man sich nach den Ferien der Problematik noch verstärkt annehmen.
„Offensichtlich sind gerade Mädchen da sehr sorglos“
Im IKG werden die Gefahren der Internetnutzung immer dann angesprochen, „wenn es um Ich-Stärke und das Verhältnis zu anderen geht“, erklärt Berschick. Sei es im Politik- und Religionsunterricht oder auch im Rahmen der Sexualerziehung im Biologieunterricht (Klasse 6 und 9). Nicht ersetzen könne dies alles aber „ein Elternhaus, in dem sich die Kinder den Eltern anvertrauen können“, so Berschick. Institutionalisiert ist an den Schulen der Beratungslehrer, der etwa bei Mobbing-Fällen hilft. Berschick: „Eine sehr wichtige Funktion.“
Große Gefahren bei der Internetnutzung sieht auch Gabriele Arnsmann, Leiterin der Gesamtschule: „Offensichtlich sind gerade Mädchen da sehr sorglos. Bei uns gehört das Thema zur Gesellschaftslehre der 9. und 10. Klassen.“ In Religion und Deutsch werde ebenso darauf eingegangen. Wichtig findet sie, „die Eltern mit ins Boot zu holen“. Entsprechende Infoabende habe man an der Gesamtschule bereits durchgeführt.