Heiligenhaus. Acht Live-Bands in acht Kneipen hielten die Musikfans auf Trab.

An jeder Ecke dröhnt eine andere Stimme aus einer Gaststätte. Mal rockig wild, mal feurig spanisch, dann funkig – mit jeder Menge Soul im Timbre. Acht Bands spielten in acht verschiedenen Lokalen bei „Heiligenhaus Live“.

Das Auftakt-Konzert gaben „Barney’s Boogie Train“ im Hofcafé Abtsküche. Mit rauchiger Stimme heizt das Trio den Besuchern zum Anfang schon mal prima ein. Eine gute Mischung aus Rock, Swing und Hillibilly gibt den Musikfans einen verlockenden Vorgeschmack auf das, was sie bis tief in die Nacht hinein noch alles live zu erwarten haben.

Mit dem Shuttlebus oder zu Fuß ging’s dann weiter in die nächsten Lokale. Das Duo „Latino Son“ ließ im Eiscafé Rinaldo die Hüften zu spanisch-lateinamerikanischen Rhythmen kreisen. Der peruanische Sänger Roosevelt B. Santos begrüßte das große Publikum mit einen sympathischen spanischen Akzent und legte auch gleich richtig los. Wer eine Abkühlung von den heißen Rhythmen brauchte, konnte gleich vorne an der Theke Eis bestellen. „Das ist ziemlich praktisch“, erklärt Jutta Schmidt und leckt an ihrer Erdbeerkugel. Andere greifen lieber zu Sangria und tanzen mit dem Glas in der Hand direkt weiter. Ein schwarzes Hemd der Trauer, wie es in Juanes Hit „La camisa negra“ besungen wird, musste niemand anziehen.

Genauso heiß ging es im Bürgerhaus zu. Die härteste Rentner-Oldie-Band Deutschlands „OPA kommt!“ spielte den guten alten Rock. So gut, dass irgendwann keiner mehr ins Lokal hineinpasste. Aber die, die übrig blieben, nahmen den Spencer Davies Group-Song „Keep on running“ wörtlich und zogen einfach in die nächste Kneipe weiter.