Heiligenhaus. Polizeichef Michael Bruzinski hat gute Nachrichten: So sieht es in Heiligenhaus im Bereich Kriminalität aus. Was der KOD dazu sagt.
Velbert wird sicherer, Heiligenhaus nicht – diese Erkenntnis lieferte jüngst der jährliche Bericht der Kreispolizei Mettmann. Doch das will der Leiter der Heiligenhauser Wache, Michael Bruzinski, so nicht stehenlassen: „Wir haben eine sehr hohe Aufklärungsquote und Heiligenhaus hat Top-Werte. Wir gehören kreisweit zu den sichersten Städten, denn wir kontrollieren auch viel“, ist seine Botschaft.
Ja, auch im kleinen beschaulichen Heiligenhaus gäbe es eben auch sämtliche Delikte wie auf der ganzen Welt, „aber wir können hier immer noch von einer sehr überschaubaren Lage sprechen“, betont Bruzinski. Die gestiegene Anzahl an Fällen heiße auch, dass es zu mehr Kontrollen generell komme. Immer wieder Flagge zeigen im Alltag, bestätigt auch die Fachbereichsleiterin für Sicherheit und Ordnung der Stadt, Kerstin Ringel, sei Polizei und Ordnungsamt dabei wichtig, auch gemeinsam und mit weiteren Behörden wie dem Zoll.
In Heiligenhaus wird offensichtlich mehr geklaut
„Ich habe mir aber mal die Zahlen genauer angeschaut. 80 Straftaten mehr als im Vorjahr. Tatsächlich kann man sagen: Die Heiligenhauser klauen“, berichtet Bruzinski. Prominenter Fall sei kürzlich die per GPS überführte Senioren gewesen, die Blumen auf dem Friedhof geklaut haben soll; „das war ganz schön verrückt, da waren wir erstmal selbst überrascht, als die Dame hier auf der Wache erschien und sagte, sie wisse, wo die Blumen stehen“. Doch tatsächlich sei man so der Diebin auf die Schliche gekommen.
Nicht ganz wohl, berichteten einige WAZ-Leser, fühlten sie sich vor allem in der dunklen Jahreszeit auf dem Panoramaradweg unterhalb des Thormählenparks, im Bereich der Banken an der Skateranlage. „Keine Beleuchtung“, hieß es da, doch die Laternen seien alle funktionstüchtig, teilte die Stadt mit. Wie kann es also dazu kommen, dass Menschen hier eine Art Angstraum sehen? „Hier handelt es sich um keine Örtlichkeit, die wir in dem Sinne auf dem Schirm haben“, berichten Bruzinski und Ringel.
Angsträume sollten von Bürgern bei der Polizei benannt werden
Keine größeren Vorfälle, Einsätze oder sonstiges sei hier zu verzeichnen. „Wir wissen, welche Ecken wir besonders berücksichtigen sollten. Aber wir sind auch abhängig von Meldungen aus der Bürgerschaft. Wenn wir nicht informiert werden, können wir auch nicht handeln“, spielt Bruzinski auf eine Aussage eines Studenten am Campus an, der sich durch dort in den Abendstunden regelmäßig kiffende Jugendliche unwohl fühle. „Man kann sich einfach bei uns melden, entweder auf der Wache oder telefonisch, dann können wir auch die Situation vor Ort kontrollieren.“
Wie sieht es im Bereich der Cannabislegalisierung aus, was kommt da auf die Heiligenhauser Beamten und den KOD (kommunaler Ordnungsdienst) zu? „Für unseren Alltag hat sich nach der Gesetzesänderung erstmal nichts geändert“, so Bruzinski. Man kenne die örtliche Klientel, wisse auch um das Geschehen in Parkanlagen und kontrolliere hier immer wieder. „Wir fokussieren uns dabei auf den Jugendschutz“, so Bruzinski. Da habe es auch gemeinsame Aktionen gegeben, berichtet Kerstin Ringel: „Mit unseren Testkäufen konnten wir zum Beispiel feststellen, wie schnell Jugendliche an Produkte gelangen, die sie gar nicht erst hätten erwerben dürfen“.
Gemeinsame Aktionen mit Ordnungsamt und Zoll
Auch habe es einige Durchsuchungen und Aktionen gegeben im Bereich Sozialleistungsbetrug, „da sind einige Anzeigen geschrieben worden“, führt Ringel weiter aus. Da sei dann die Aufklärungsquote besonders hoch, da man direkt die Beweise habe liefern können. „Da wollen wir, auch mit Unterstützung anderer Behörden, weiter am Ball bleiben“.
Übrigens, berichtet Bruzinski, werde jeder zweite Einbruchsversuch in Heiligenhaus abgebrochen; „das heißt, die Heiligenhauser haben ihr Eigenheim gut geschützt und nachgerüstet offenbar.“ Was das Thema Jugendgewalt angehe, seien die Zahlen gegen den Landestrend in Heljens gesunken. „Da sieht man, dass wir ein gutes Gesamtpaket hier im überschaubaren Heiligenhaus haben, mit Schulen, Jugendamt, Polizei und Ordnungsamt“, freut sich Bruzinski. Ob die Waffengewalt hier ein Thema sei? „Es nimmt leider zu, wir überlegen, ob wir solche Fälle in unsere regelmäßig stattfindenden Crashkurse integrieren sollten.“
Polizei hilft auch, wenn Kinder aggressiv werden
Einen Tipp haben Bruzinski und Ringel noch an Seniorinnen und Senioren: So kam es zum Beispiel auf dem John-Steinbeck-Spielplatz zu Situationen, in denen Kinder Älteren Gewalt androhten, wenn diese sie maßregelten. „Einfach die Polizei anrufen, wir kümmern uns auch darum, sprechen mit den Kindern oder bringen sie vielleicht auch mal zu ihren Eltern und sprechen mit diesen. Da sollte man sich nicht vor scheuen.“ Die Wache an der Hauptstraße 294 sei natürlich rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter 02056 931206150, wenn auch nicht 24 Stunden besetzt.