Heiligenhaus. Zehn Millionen in Schulen und fast genauso viel Geld für Kitas lässt sich die Stadt Heiligenhaus kosten. Reicht das für den Rechtsanspruch ab 2026?
Heiligenhaus wächst und braucht mehr Platz für Kinder: Aber nicht nur durch Zuzüge. Auch gesetzliche Vorgaben wie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen ab 2026 zwingen die Stadt dazu, in Schulen und Kitas zu investieren. WAZ-Redakteurin Katrin Schmidt sprach mit Björn Kerkmann, Erster Beigeordneter, Kämmerer und Schuldezernent, darüber, wie die Stadt sich in dem Bereich aufstellt.
Das städtische Kant-Gymnasium hat demnächst erstmals über 1000 Schülerinnen und Schüler. Dort ist deswegen ja eine Aufstockung des Nebengebäudes geplant. Wie teuer wird das und wird das Ganze pünktlich im Sommer 2026 fertiggestellt?
Im Doppelhaushalt stehen 2,1 Millionen Euro für die erforderliche Aufstockung im Zuge von G9 zur Verfügung. Kurzfristig sollen die Planungsleistungen vergeben werden. Demnach gehe ich davon aus, dass eine fristgerechte Baufertigstellung für Sommer 2026 möglich ist.
Die Arbeiten an der Aula sind jetzt komplett beendet?
Bislang wurde die erforderliche Dachkranzsanierung umgesetzt. Ziel ist aber, im Rahmen von Fördermitteln eine vollständige Ertüchtigung von Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Einen realistischen Maßnahmenbeginn sehe ich frühestens in 2025.
Das IKG hat neue Räume, auch dank der Thormählen-Stiftung, erhalten. Welche weiteren Modernisierungsmaßnahmen sind hier geplant und auch an den weiteren Schulen? Was sind da große Projekte? Kann man von einer Investition in Millionenhöhe sprechen?
Das kann man definitiv. Wir werden kurzfristig bis zu zehn Millionen Euro in unsere Schulen investieren. Bei der angesprochenen Modernisierungsmaßnahme der Schülerlabore im IKG hat die Stadt übrigens ebenso einen sechsstelligen Betrag für die Umsetzung beigesteuert. Neben der Aufstockung am IKG ist ebenso eine Aufstockung der Suitbertusgrundschule vorgesehen. Für beide Maßnahmen liegen wir bei fast fünf Millionen Euro. Am IKG erfolgt zudem eine Dachsanierung in Höhe von circa 800.000 Euro, zudem erhält das Dach dann eine Photovoltaik-Anlage mit über 100 Kilowatt-Peak Leistung.
Zudem haben wir beispielsweise gerade die energetische Fenstersanierung an der Realschule für fast 800.000 Euro abgeschlossen, folgen wird die Ertüchtigung der Mensa für ca. 450.000 Euro. So kommen in Summe schnell zehn Millionen Euro zusammen. Parallel beschäftigen wir uns derzeit auch mit der Standortentwicklung Isenbügel und Hetterscheidt sowie mit dem Thema Barrierefreiheit unserer Gesamtschule.
Thema Grundschule: Was macht der Neubau Isenbügel?
Wie erwähnt, werden beschäftigen wir uns derzeit mit der Standortentwicklung Hetterscheidt und Isenbügel. Für Isenbügel spielt auch die Kita eine nicht unwesentliche Rolle für die Entwicklung des Standortes. Eine Entscheidung, wie es weitergehen kann und soll, kann hoffentlich für die Sitzungsrunde vor der Sommerpause erwartet werden.
Wird auch weiter in Kitas investiert?
Die Kita im Nonnenbruch ist ja wieder an die Stadt zurückgefallen sozusagen. Aktuell läuft die Vergabe für den Neubau. Ich gehe davon aus, dass im Oktober 2025 die Kita in Betrieb gehen kann. Hier reden wir mit Stadtteilzentrum von einem Invest in Höhe von rund fünf Millionen Euro. Dazu kommt dann auch noch der Neubau in Isenbügel, der im Haushalt mit fast 3,5 Millionen Euro eingeplant ist.
Das hört sich nach Investitionen sowohl in die teilweise in die Jahre gekommenen Schulen an als auch, um den erhöhten Platzbedarf zu decken. Ist die Stadt Heiligenhaus mit diesen Maßnahmen dann für die nächsten Jahre und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 gewappnet?
Wenn wir Klarheit für Hetterscheidt und Isenbügel haben, sind wir auf einem guten Weg.