Heiligenhaus. Droht eine Gefahr für die Heiligenhauser Jugendarbeit und das beliebte Kulturzentrum? Was SPD und die Verwaltung sagen.
Wie geht es weiter mit dem Heiligenhauser Club? Die SPD-Fraktion sorgt sich um dessen Zukunft und „erwartet und fordert daher für den Club ein klares und bekennendes Konzept für eine aktive und zukunftsorientierte Jugendarbeit.“ Was die Verwaltung dazu sagt.
Sorgen um den Heiligenhauser Club, Feierstimmung in der Oberilp
Personalmangel, eine kommissarische Leitung und dann noch die Befürchtungen einiger Fraktionen, dass der durch den von der Verwaltung avisierte Bürgersaal den Club gar ersetzen könnte: Viel geredet wurde in den letzten Monaten über die Zukunft des Jugend- und Kulturzentrums an der Hülsbecker Straße. Doch was sind die akuten Sorgen der SPD-Fraktion? „Es wäre absolut schade, für die Heiligenhauser Jugend von heute und morgen eine Katastrophe, wenn diese Einrichtung, um die viele unsere Stadt Heiligenhaus beneiden, geteilt und verkleinert wird“, teilt Ingmar Janssen nun mit. So drohe, dass Jugendarbeit in Zukunft für immer verschwinde. „Was ist dann, wenn es keinen Ort mehr in der Stadt gibt, wo das aufgefangen wird“, so Janssen, der den Club als „die einzige Jugendeinrichtung in der Stadt“ klar benennt.
Heiligenhauser Club mit langer Geschichte in der Jugendarbeit
Der Club sei seit 1952 „das zweite Zuhause von vielen Generationen Heiligenhauser Jugendlicher. Sie haben damals für die Errichtung des ‚Jugendclubhauses‘ gesorgt, es über die Jahre mit Leben gefüllt, stetig weiterentwickelt und immer wieder den sich laufend veränderten Anforderungen an die Jugendarbeit angepasst.“ Durch ehrenamtliches Engagement sei der Club renoviert und an den „jeweiligen Zeitgeist“ angepasst worden, „selbst für die umfangreichen Sanierungsarbeiten im und am Altbau, den die Stadt schon aufgegeben hatte“. So sei „der Club ein Schmuckstück geworden und in seiner Komplexität einzigartig“, so Janssen.
Auf Initiative der SPD-Fraktion und Beschluss des Jugendhilfeausschusses würde das Jugendamt zurzeit ein Konzept für den Club erarbeiten, so Janssen weiter: „Die notwendigen Stellenbeschlüsse und Mittelbereitstellungen wurden bei den Haushaltsberatungen der Stadt mit breiter Mehrheit getroffen. Zudem wurde dazu ein Arbeitskreis unter Einbindung aller Fraktionen eingerichtet.“
Verwaltung investiert in Sanierung und plant bauliche Optimierungen
Dass sich die Verwaltung klar zum Club bekenne, betont Sozialdezernentin Maike Legut: „Wir haben in den letzten Jahren viel Geld investiert in Sanierungen um Umbaumaßnahmen, weitere große Projekte des Immobilienmanagements stehen dieses Jahr zudem an.“ Zudem sei das Personal aufgestockt worden, „es gibt einige Honorarkräfte, zwei Vollzeitpädagogen und zum 1. März wird es auch eine neue Leitung geben“, berichtet Legut. Ausgeschrieben sei zudem derzeit noch eine Stelle für den Bereich Organisation und Planung für die Kulturangebote.
Legut sieht also keinen Grund zur Sorge um den Club: „Natürlich hatten wir schon von uns aus auch die Arbeiten an einem neuen Konzept begonnen, das Alte stammt noch von Zeiten des vorherigen Club-Chefs Ubald Stark“, berichtet Legut. Das müsse an die aktuelle Zeit angepasst werden, „das dauert natürlich, denn wir wollen ja auch die Jugendlichen zu Wort kommen lassen, die das Angebot letztendlich nutzen“. Auch einen Runden Tisch habe man eingerichtet, um alle Seiten zu hören. „Eine konzeptionelle Ausgestaltung braucht Zeit“. Fertigstellen wolle man es dann, wenn die neue Leitung an Bord sei. Ganz klar betont die Sozialdezernentin: „Natürlich wird es den Club weiter geben!“ Derzeit erarbeite man auch ein Schutzkonzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit, welches hohe Priorität habe. Legut ist noch eines wichtig: Neben dem Club betreibe die Stadt erfolgreich das Spielhaus als Jugendeinrichtung.
Mehr Nutzer sollen vom Club profitieren
Nun wolle man konkret schauen, wie man den Club künftig gestalten kann, „sodass alle Nutzer davon profitieren und man das Haus noch mehr nutzen kann. Der Zulauf ist groß, deswegen wollen wir hier weitere Optimierungen vornehmen“, erklärt die Sozialdezernentin. Zum Thema Umbau gebe es noch nichts Konkretes, von einer Verkleinerung weiß er nichts, berichtet der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann; 250.000 Euro seien als Ansatz im Haushalt 2025 eingeplant für den Umbau, da gebe es aber noch keine gezielte Planung für. 980.000 Euro kalkuliert die Verwaltung für die Komplettsanierung des Daches mit Gauben und Schornstein; das werde Thema des nächsten Immobilienausschusses am Mittwoch, 28. Februar, sein.
Im städtischen Jugendhilfeausschuss am Dienstag, 27. Februar, geht es auch um die Kinder- und Jugendförderung im Club, Spielhaus und Stadtteiltreff Nonnenbruch. Ein weiteres Thema auf der Agenda sind der Bau des Leuchtturmspielplatzes an der Gartenstraße; die Tagesordnung ist einsehbar im Ratsinformationssystem auf heiligenhaus.de.