Heiligenhaus. Vor einem Monat verlor die Familie aus Heiligenhaus-Isenbügel bei einem Brand ihr Haus. Wer ihnen in der Not zur Seite stand.
Einen Monat ist es jetzt her, dass es auf dem Gretchens Hof in Isenbügel gebrannt hat, für Gisela und Gerd Fischdick ist die Katastrophe aber weiterhin jeden Tag präsent.
Die Heiligenhauser wollen nicht wegziehen
„Man kann nicht loslassen, ich denke immer, ich müsste rübergehen und irgendetwas tun. Wir haben schließlich rund 30 Jahre in diesem Haus gewohnt“, berichtet Gisela Fischdick, die mit ihrem Mann ganz in der Nähe des Brandhauses untergekommen ist: Die beiden wohnen nun bei Nachbarn, die ihrerseits derzeit unterwegs sind. „Wenn wir hier nicht mehr wohnen können, dann stellen wir uns entweder einen Campingwagen auf unser Grundstück oder so einen Container“, haben die beiden schon Alternativen geplant - weiter weg wollen sie auf gar keinen Fall ziehen, denn die Tiere - Schafe, Ziegen und Hühner - müssen ja weiterhin versorgt werden.
Aufräumarbeiten haben begonnen
Die Aufräumarbeiten auf dem Hof haben unterdessen zumindest begonnen, ein paar Tage vor Silvester wurden drei große Container aufgestellt und „fünf Mann haben mit dem Entrümpeln angefangen. Mit Schutzanzug und Maske, immer bis spät in den Abend hinein“, wissen die Fischdicks die Anstrengungen zu würdigen. Und insbesondere Gerd Fischdick juckt es in den Fingern mitanzupacken - „einmal Handwerksmeister, immer Handwerksmeister!“.
Wasser in den Keller vorgesdrungen
Das Wetter jedoch, das sei nicht auf ihrer Seite gewesen: Der Dauerregen habe dafür gesorgt, dass das Wasser bis in den Keller vordringen konnte, der Sturm habe die notdürftig auf dem Dach angebrachte Plane schon nach einem Tag wieder abgerissen.
„Viel Wärme wurde uns entgegengebracht“
Ganz herzlich Danke sagen möchte Gisela Fischdick all denjenigen, die ihnen in der Not zur Seite standen. „Die Isenbügeler sind supergut im Spenden!“ Über das Notwendigste hinaus wie Schuhe und Kleidung bekamen sie auch einen Umschlag überreicht, in dem sich rund 35 Karten und Briefe befanden. „In jedem standen persönliche Worte, außerdem war immer ein Gutschein dabei. Für den Kiosk in Isenbügel, für dm oder für alle möglichen anderen Geschäfte, damit wir uns selbst besorgen können, was wir dringend brauchen. Und wir kennen nicht einmal alle gut, die sich an dieser so schönen Aktion beteiligt haben“ sind die Fischdicks immer noch gerührt „von soviel Wärme“, die ihnen entgegengebracht wurde und mit der sie in dieser Form nicht gerechnet hätten.
Vor den eigenen Sachen konnten sie kaum etwas retten
Viel von ihren eigenen Sachen konnten sie nicht retten. „Einen Korb Kleidung haben wir zusammengesucht, das muss aber alles auch noch in die chemische Reinigung, denn der Brandgeruch geht nicht so leicht raus.“ Dass man alles verlieren könne, plötzlich selbst ohne Elementares wie die eigene Kleidung dastehe, das sei ein Punkt, der schwer zu fassen sei.
Dennoch heißt es jetzt, nach vorne zu gucken: „Wir hoffen, dass mit der Versicherung alles problemlos klappt. Aber beim Aufräumen ist jetzt ein Anfang gemacht.“ Und Gisela Fischdick ist sich in einem Punkt sicher: „Ich habe immer positiv gedacht. Damit werde ich jetzt auch nicht aufhören.“