Heiligenhaus. So toll können wohl nur die Heiligenhauser feiern: Über 100 Tage wurde das 100-jährige Rathausjubiläum begangen. Es endete mit diesem Highlight.
Wer 100 Jahre alt wird, der darf das auch richtig feste feiern: Das dachte sich auch die Stadtverwaltung und zelebrierte das große Rathausjubiläum 100 Tage lang. Mit einem Feierabendmarkt im 1920er-Jahre-Stil haben in Heiligenhaus die Feierlichkeiten begonnen und endeten jetzt am Samstagabend um 19.23 Uhr mit dem Konzert eines Streicherensembles aus der französischen Partnerstadt Meaux im Ratssaal.
Als das Richter Ensemble auf alten Instrumenten in eine Ära entführt, in der das Rathaus gerade neu gebaut war, lehnen sich das Publikum und auch Bürgermeister Michael Beck zurück – er lässt die vergangenen 100 Tage Revue passieren: „Ich bin sehr stolz auf mein Organisationsteam, das wirklich innovative und tolle Veranstaltungen organisiert hat“, richtet er seinen Dank an Kulturbürochefin Kathrin Neuhaus und ihre Mannschaft.
Heiligenhauser starten mit einem nostalgischen Feierabendmarkt in die Festwochen
Mit einem großen Spektakel ging es los: Der Feierabendmarkt im Stil der 1920er Jahre zog wahnsinnig viele Menschen bis fast Mitternacht auf den Rathausplatz. Es gab Tanzvorführungen, jede Menge gutes Essen und leckere Getränke; das Wetter spielte mit, die Leute genossen es. Die Verwaltungsmitarbeitenden kamen ebenfalls im Look der Goldenen Zwanziger, verkauft wurden dazu erstmals der Jubiläumswein und weitere Geschenke zum Jubiläumsjahr. „Es war eine sehr gute Auswahl, der Wein war schnell vergriffen und wird nun nur noch bei besonderen Anlässen verteilt“, freut sich Beck, dass die Souvenirs so gut angenommen wurden.
Der Feierabendmarkt sei für ihn eins der vielen Highlights gewesen, „wirklich toll und richtig gut an kam auch das öffentliche Picknick auf dem Rathausplatz zur Eröffnung der Neanderland-Biennale“, erinnert sich der Heiligenhauser Bürgermeister. „Besucher anderer Städte aus dem Kreis waren da und berichteten mir, dass sie stets gerne nach Heiligenhaus kämen, da hier ein tolles Kulturprogramm geboten werde. Das hört man doch gerne.“ Auch hier wurde bis in den späten Abend der Live-Musik gelauscht – ein gutes Wort einlegen wollte der Bürgermeister beim Ordnungsamt, hatte er bei der letzten Zugabe verkündet.
Casino-Abend mit Burlesque – für den Bürgermeister ein Highlight
Auch mit den Escape Rooms im Rathaus lockte die Stadt viele begeisterte Spielerinnen und Spieler: So wurden einige Bereiche zur großen Knobelbühne. Ziel des Spiels war es, alle Rätsel zu lösen und am Ende aus dem Escape Room, dem Fluchtraum, zu entkommen. Das sollen am Ende wohl auch alle geschafft haben – nach der Sommerpause bezogen die Fraktionen wieder die Räume; von übrig gebliebenen und vergessenen Spielern, die man sonst gefunden hätte, war jedenfalls nichts zu hören.
Und auf ein weiteres Highlight blickt Bürgermeister Michael Beck gerne zurück: „Die Frau im Glas“, schwärmt er – und meint damit die Burlesque-Tänzerin, die zu seiner Überraschung beim Casino-Abend im Rathaus plötzlich hinter dem Vorhang wartete. Mit einer tollen Show – Beck: „So was hat der Ratssaal in seinen 100 Jahren sicher noch nicht gesehen.“ – waren die Anwesenden, die sich wieder in Kleidung und Gewänder der Goldenen Zwanziger geschmissen hatten, voll des Lobes für die Veranstaltung. Wer sich am Ende volle Taschen erhofft hatte: Gespielt wurde hier nicht mit echtem Geld, sondern nur mit Spielmünzen. Das fand vor allem Stadtkämmerer Björn Kerkmann bedauerlich: Er hatte ein ordentlich gefülltes Samtsäckchen voller Münzen vorzuweisen am Ende des Abends – die Stadtkasse hätte sich gefreut, kommentierte der Bürgermeister.
„Das waren nun viele Feste in den letzten Jahren“, lässt Beck die verschiedenen Jubiläen des Rathauses, der Verleihung der Stadtrechte, der Eigenständigkeit und der Flagge Revue passieren. „Jetzt warten die normalen Feste auf uns – dass wir Heiligenhauser das können, das haben wir ja durchaus gezeigt“, freut sich Beck.