Heiligenhaus. In Heiligenhaus-Isenbügel verlegt Muenet Glasfaserleitungen – deswegen wurden viele Straßen aufgerissen – und zum Teil nur mit Schotter geflickt.
Viele Isenbügeler freuen sich auf schnelles Internet – endlich. Doch der Weg dorthin ist im wahrsten Sinne des Wortes steinig. Denn: Kein Glasfaser ohne Baustelle – schließlich müssen die entsprechenden Kabel verlegt werden.
Und das nervt einige Anwohner gehörig. So zum Beispiel eine Anwohnerin der Straße In der Lilie, die namentlich nicht in der Zeitung genannt werden möchte – „aber von den Zuständen die Nase voll“ hat, wie sie sagt – zumal sie sich entschieden habe, das Glasfaser-Angebot nicht zu nutzen – „weil ich es einfach nicht brauche“.
Straße in Heiligenhaus-Isenbügel wurde Ende Mai aufgerissen
Die Bauarbeiten bekommt sie dennoch aus nächster Nähe mit – „und das nun schon seit Monaten“, schimpft sie. Ende Mai sei die Straße aufgerissen worden – nicht nur vor ihrer Haustür, sondern auf der gesamten Länge. „Jetzt haben wir September – das sind jetzt also dreieinhalb Monate“. Was sie besonders ärgert: „Die Arbeiten scheinen abgeschlossen zu sein – hier passiert nichts derzeit.“ Dennoch gleiche die Straße einer dreckigen Schotterpiste – denn statt zu asphaltieren habe die Tiefbaufirma alles lediglich mit großen Steinen verfüllt. „Das ist alles andere als gut für Reifen und eine Sturzgefahr für Radfahrer.“
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Sie habe zudem versucht, von Muenet, die dort die Glasfaserleitungen verlegen lassen (in anderen Bereichen von Heiligenhaus baut die Telekom), oder von der Tiefbaufirma eine Antwort zu bekommen, wann die Arbeiten denn abgeschlossen werden sollen– vergeblich.
Auf einen genauen Zeitpunkt will sich Muenet nicht festlegen
Auf einen genauen Zeitpunkt will sich Andreas Richter von Muenet dann auch auf WAZ-Anfrage nicht festlegen. Im Tiefbau sei wetterbedingt nichts taggenau planbar. „Wenn es wieder mal heftig regnet, dann kommt schnell eine Woche oben drauf.“
Den Ärger der Anwohnerin könne er aus ihrer Sicht verstehen – „niemand möchte lange eine Baustelle vor der Tür haben“, aber, das betont Richter auch, „es ist tatsächlich die ganz normale Vorgehensweise – und wir dürfen ja auch nicht einfach machen, was wir wollen.“ Das Vorgehen sei natürlich mit der Stadt Heiligenhaus abgestimmt und so genehmigt.
Darum ist die Straße erst einmal nur provisorisch „geflickt“
Dass die Straße derzeit nur provisorisch verfüllt sei, habe einen guten Grund: „Wir nehmen erst alle Hausanschlüsse in Betrieb, bevor alles wieder endgültig zugemacht wird.“ Denn es könne immer passieren, dass das ein oder andere Röhrchen nicht durchlässig ist – das schnelle Netz darum an einzelnen Anschlüssen nicht einwandfrei funktioniert. „Und wenn dann schon alles asphaltiert ist, müsste alles wieder aufgerissen werden.“
Und – auch das räumt Richter ein – sei es natürlich im Verhältnis kostengünstiger dann die ganze Straße „in einem Rutsch“ asphaltieren zu lassen als schubkarrenweise einzelne Abschnitte.
Muenet macht genervten Anwohnern in Heiligenhaus Hoffnung
Und auch wenn er keinen konkreten Termin nennen möchte, macht Richter den genervten Anwohnern Hoffnung: „Wir sind zuversichtlich, dass die Arbeiten dort in absehbarer Zeit abgeschlossen werden können, wir sind da auf jeden Fall schon ziemlich weit.“ Derzeit lege man die letzten Hausanschlüsse – dann sei der betreffende Bereich entsprechend versorgt. Insgesamt sei man mit dem Verlauf der Arbeiten sowohl in Isenbügel als auch in anderen Bereichen von Heiligenhaus zufrieden – andere Anbieter würden zum Teil deutlich länger brauchen, so Richter.
>>> Glasfaser in Heiligenhaus-Isenbügel
In Isenbügel mussten mindestens 40 Prozent der versorgbaren Haushalte einen Vertrag mit Muenet abschließen, damit das Unternehmen dort Glasfaser realisiert.
Im August letzten Jahres waren es laut Muenet dann sogar mehr als 60 Prozent.
Die ersten Tiefbauarbeiten sind dann im Oktober gestartet.