Heiligenhaus. Was der Heiligenhauser CDU-Fraktionschef über eine Zusammenarbeit mit der AfD sagt und warum das in Heiligenhaus schon 2021 diskutiert wurde.
Auch in der Heiligenhauser CDU wird das ZDF-Sommerinterview von Parteichef Friedrich Merz natürlich diskutiert. Ralf Herre, CDU-Fraktionschef im Heiligenhauser Rat, kommentiert die von Merz getätigte Aussage: „Hier ging es ja darum, wie man mit gewählten Mandatsträgern zusammenarbeitet – man kann sich ja nicht dagegen wehren, wenn ein Landrat oder Bürgermeister direkt gewählt wird, kann man diesen schlecht boykottieren.“
„Eine Zusammenarbeit mit der AfD an sich schließen wir nach wie vor jedoch ganz klar aus“, sagt Herre: „Aber ich denke, das ist auch hier kein Thema, sondern eher ein ostdeutsches. Bei uns im Rat gibt es auch keine AfD mehr, weshalb sich die Frage für uns lokal sowieso nicht stellt.“
Zusammenarbeit mit der AfD war in Heiligenhaus bereits Thema
Doch lokale Zusammenarbeit mit der AfD war in Heiligenhaus bereits Thema: Nach der Kommunalwahl 2020 gab es erstmalig eine AfD-Fraktion im Rat mit zwei Mitgliedern, Jessica Malisch und Marco Schild.
Dann trat Marco Schild öffentlichkeitswirksam aus der AfD aus – und betonte, auch gegenüber unserer Zeitung, dass sowohl CDU als auch SPD ihm ein Angebot unterbreitet hätten, zu ihnen zu stoßen. Nachdem CDU-Fraktionschef Ralf Herre sich davon öffentlich distanzierte, wollte Schild der SPD beitreten; doch nachdem dieser im Wahlkampfteam der Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese in einem Fotoposting beim Pizzaessen auftauchte, distanzierte sich der Kreisverband von dieser Überlegung.
Marco Schild hat sich dann mit dem Ratsmitglied der Linken zusammengetan als neue Fraktion SKB/Die Linke. Auch da gab es bei den Linken innerparteilich Ärger, jedoch ohne Folgen. Auch Jessica Malisch trat aus der AfD aus und ist seitdem fraktionsloses Ratsmitglied.