Heiligenhaus. Eine 3,5 gab es beim ADFC Klimatest für Heiligenhaus. Verbessern könnte sich die Stadt durch eine südliche Alternative zum Panoramaradweg.
Dass der Fachbereichsleiter Straßenbau von allen Seiten der Politik einmal ausdrücklich gelobt wird, kommt für Michael Krahl sicherlich auch nicht alle Tage vor. Doch so geschehen beim Thema Fahrrad: Da erhielt der passionierte Radler für seine Bemühungen, das Zweirad mehr in den Heiligenhauer Verkehr zu integrieren, von allen Fraktionen ausdrücklich nur positives Feedback im Mobilitätsausschuss. Weitere Projekte wurden nun beschlossen.
Eine südliche Achse zum nördlich durch die Stadt führenden Panoramaradweg ist schon eine Weile Thema in Heljens. Während die CDU einen möglichen Hetterscheidter Höhenweg ins Spiel brachte, plante die Verwaltung im Rahmen der dortigen KAG-Maßnahme die bessere Befahrbarkeit für Fahrräder entlang der Bergischen Straße zur Herzogstraße und weiter Richtung Heide und Hetterscheidt. „Die gute Nachricht ist, dass die Fahrradachse es nun ins touristische Netz des Kreises geschafft hat“, kann Krahl den Ausschussmitgliedern mitteilen. Zuvor hatte man versucht, diese ins Radverkehrskonzept des Kreises Mettmann zu bringen – aber wo sie letztendlich lande, das scheint in Sachen Förderung zumindest nicht relevant zu sein.
650.000 Euro für Ausbau der Fahrradzone im Heiligenhauser Nonnenbruch
Beschlossen wurde dann also vom Ausschuss, dass die Verwaltung nun einen Förderantrag stellt (Förderung beträgt 80 Prozent der geplanten 650.000 Euro) für eine Fahrradzone im Nonnenbruch. Die Umsetzung der Maßnahmen seien – wenn die Stadt Heiligenhaus in das Förderprogramm 2024 aufgenommen wird – nach Umsetzung der KAG-Maßnahme Bergische Straße von Spitzwegstraße bis Nonnenbrucher Straße geplant. Diese soll im Herbst 2023 starten und Anfang 2025 abgeschlossen werden. Der zweite Bereich des Förderantrags betrifft die Maßnahmen zur Verbesserung der Anbindungen von Hetterscheidt, der Heide und Nonnenbruch Süd an das Radwegenetz – insbesondere an den Panoramaradweg, heißt es weiter in der Verwaltungsvorlage.
Trotz aller Bemühungen der Stadt, Heiligenhaus fitter für den Fahrradverkehr zu machen – hier stellen einige Fraktionen Krahls Einsatz in den letzten Jahren heraus – am Ende gab es beim ADFC-Fahrradklimatest im Jahr 2022 nur die Note 3,5. Die beste Einzelbewertung erzielte die Erreichbarkeit des Stadtzentrums: Dafür gab es eine 2,0. „Heiligenhaus konnte sich gegenüber der Befragung von 2020 leicht von 3,7 auf 3,5 verbessern und liegt seit 2014 konstant über den Durchschnittswerten vergleichbarer Städte von 20.000 bis 50.000 Einwohnern und in diesem Jahr auf Platz 50 von 447 Orten in der Wertung“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Heiligenhaus erhält immer bessere Noten
Im Kreis Mettmann sei nur die Stadt Monheim am Rhein mit der Note 3,4 besser bewertet. Das Ergebnis bedeute für Heiligenhaus, dass der Radverkehr – wie im Mobilitätskonzept erarbeitet – weiterhin auch finanziell gefördert werden müsse, um eine höhere Zufriedenheit zu erreichen. Das Radverkehrsnetz des Kreises Mettmann, einschließlich dem touristischen Netz, zeige dabei die Hauptrouten auf, die sicher ausgebaut werden müssten.
Keine Mehrheit fand derweil der Antrag der Grünen, der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS NRW) beizutreten; für den doch eher aufwendigen Beitritt, äußerte sich die Verwaltung, gebe es derzeit jedoch nicht genügend Kapazitäten im Rathaus.
>>> Noch gut eine Woche Stadtradeln
- Erfolgreich sei die diesjährige Aktion Stadtradeln gestartet: So nähmen derzeit 454 Aktive in 43 Teams teil, teilt Michael Krahl mit.
- Dabei liefen sich die Firmen Woelm, Fuhr, IMS und die Suitbertusschule ein ordentliches Kopf-an-Kopf-Rennen. Teilnehmen kann man noch bis zum 28. Mai, Infos unter stadtradeln.de.